Hauptinhalt

Warum ich Pflanzenkenntnis für wichtig, interessant und für Biolog:innen unabdingbar halte

Consolida regalis, der Acker-Rittersporn
Foto: Stephan Imhof
Consolida regalis, der Acker-Rittersporn
  1. Pflanzenkenntnis ist kein Spezialwissen! Das was Sie auf unseren Exkursionen lernen können gehört zum Allgemeinwissen. Jederzeit kann eine hier behandelte Frage bei 'Wer wird Millionär' auftauchen!
  2. Pflanzenkenntnis ist ein 'schönes' Wissen. Vegetation umgibt uns tagtäglich, und mit botanischen Kenntnissen macht jeder Wald- und Wiesenspaziergang, und sogar ein Stadtbummel mehr Spaß. Dies gilt im übrigen auch für Reisen ins Ausland (s. Punkt 8)! Der Urlaub auf Madeira wird bereichert, wenn man die exotischen Früchte, Zierpflanzen und auch Unkräuter erkennt (vielleicht zunächst nur die Familie, wir wollen uns ja nicht überfordern).
  3. Pflanzennamen sind der Schlüssel zu Informationen. Nur über den Namen erfahre ich mehr über eine Pflanze. Ist sie giftig? Warum heißt sie so? Kommt die hier schon immer vor? Was hat man früher damit gemacht? Wird sie noch heute genutzt? Wieso hat die so einen komischen Knubbel da dran? Warum wächst sie nur da, und nicht auch da drüben? Ist sie vielleicht sogar was Besonderes? Und so weiter.
  4. Du studierst doch Biologie! Was iss'n das? Auch als künftige Mikrobiologin wird man solche Fragen hören. Und wenn Sie dann dieses ach so häufige Pflänzlein (sagen wir Lamium purpureum oder Anemone nemorosa) nicht kennen sind Großeltern, Neffen, Abitursfreundinnen und Tischtenniskameraden im besten Falle milde nachsichtig, den Intimfeinden jedoch ist ein weiteres Lästerargument geliefert. Wenn Sie allerdings etwas dazu sagen können, werden sie beeindruckt sein ob solch lebensnaher Kenntnis. In jedem Fall gilt: Es ist unangenehm für studierte Biolog:innen, wenn sie nicht Erle von Hasel, Scharbockskraut vom Löwenzahn, oder Fichte von Eibe unterscheiden können.
  5. Artenkenntnis (natürlich auch zoologische) ist unabdingbar für Einschätzungen im Naturschutz. Und Naturschutz ist Menscheitsschutz.
  6. Viele haben als Kind oder auch später im Leben etwas gesammelt. Ob Abziehbilder (heute würde man 'Sticker' sagen), Micky-Maus-Hefte, Bierdeckel oder Elektroloks. Floristik kann einen ähnlichen Such(t)-Effekt haben! Kennt man ein paar Pflanzen will man mehr kennen lernen, kennt man mehr, geht man auf Suche nach noch nicht gesehenen Arten. Statt Zuckertütchen sammelt man Standorte!
  7. Die Veranstaltung 'Artenkenntnis Botanik' lehrt Sie die hehre Form der Pflanzenbestimmung mit dem Bestimmungsbuch. Dies ist essentiell, um sich auch selbstständig und eigenverantwortlich (also unabhängig von der Gunst der Bestimmungs-Apps) Pflanzenkenntnisse aneignen zu können. Die verschiedenen Exkursionen sind die perfekte Ergänzung dazu. Hier kann man eigene Bestimmungen verifizieren und auf sehr leichte Art Pflanzen kennen lernen. Nicht verzweifeln, wenn Sie die Pflanzennamen auch wieder vergessen: Die Wiederholung macht's
  8. Wir bieten Exkursionen in drei Stufen an: lokal (Artenkenntnis Botanik), regional (Profilmodul 'Pflanzenkenntnis Mitteleuropa) und international (Vegetation am Mittelmeer, aber auch im Modul 'Morphologie der Samenpflanzen' erfahren Sie Dinge über Pflanzen aus aller Welt). Im Übrigen gilt Punkt 2.