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POWER – Prevention by Outdoor-Walking in the Elderly at Risk

Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität von gefährdeten älteren Personen durch begleitetes Spazierengehen: Eine randomisierte kontrollierte Studie

Hintergrund

Bewegungsmangel begünstigt vor allem bei älteren Personen das Auftreten von chronischen Erkrankungen. Daher empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 2,5 Stunden körperliche Aktivität pro Woche. Viele ältere Personen können sich jedoch aufgrund körperlicher Einschränkungen und fehlender sozialer Unterstützung nicht mehr ausreichend mobilisieren. Bisher entwickelte und wissenschaftlich getestete Maßnahmen sind allerdings oft sehr aufwendig und finden daher im Rahmen von Präventionsangeboten nur selten Anwendung.

Projektziele

In unserer Studie möchten wir untersuchen, ob regelmäßiges begleitetes Spazierengehen die körperliche Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Lebensqualität von älteren Personen verbessert.

Angesprochen werden Personen über 65 Jahre, die sich aufgrund körperlicher Einschränkungen und fehlender sozialer Unterstützung nicht mehr ausreichend selbst mobilisieren können. Die Studienteilnehmer werden über einen Zeitraum von sechs Monaten dreimal wöchentlich einen 30- bis 50-minütigen Spaziergang zusammen mit einem geschulten ehrenamtlichen Helfer unternehmen. Bei schlechtem Wetter wird ein altersgemäßes Bewegungsprogramm zuhause durchgeführt.

Zur Rekrutierung geeigneter Studienteilnehmer werden wir mit denjenigen Institutionen zusammenarbeiten, die trotz möglicher sozialer Isolation noch mit der betreffenden Personengruppe in Kontakt kommen: Hausärzte, ambulante Pflegedienste und Pflegeheime. Insgesamt werden 345 Personen in die Studie aufgenommen – jeweils 115 über Hausärzte, ambulante Pflegedienste und Pflegeheime.

Um die Wirksamkeit der begleiteten Spaziergänge wissenschaftlich zu untersuchen, wird der Gruppe der „Spaziergänger“ eine Kontrollgruppe gegenübergestellt. Teilnehmer dieser Gruppe werden im selben Zeitraum eine Einladung zu zwei Vorträgen mit Gesundheitsinformationen für ältere Menschen erhalten. Je die Hälfte der Studienteilnehmer wird dabei zufällig einer der beiden Gruppen zugeteilt.

Als weiteres Projektziel möchten wir die Möglichkeiten prüfen, begleitete Spaziergänge dauerhaft in bestehende Hilfsstrukturen zu integrieren. Zu diesem Zweck werden wir Kooperationsmöglichkeiten mit verschiedenen Akteuren im Bereich der Ehrenamts- und Gesundheitsförderung sowie des Ehrenamtsmanagements nutzen, um von deren Erfahrungen sowie bestehenden Strukturen zu profitieren.

Neben wissenschaftlichen Publikationen und Fachvorträgen wird von uns ein Informationspaket zusammengestellt, das u.a. ein Schulungsprogramm für die ehrenamtlichen Helfer beinhaltet, um den Transfer auch in andere Regionen zu ermöglichen.

Kooperationspartner und aktueller Stand

Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Es ist als Verbundprojekt konzipiert unter Beteiligung der Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin der Philipps-Universität Marburg und des Instituts für Allgemeinmedizin und Familienmedizin der Universität Witten/Herdecke sowie des Instituts für Biomedizin des Alterns der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in beratender Funktion.

Unser Projekt startete Ende 2017. Aktuell findet am Standort Marburg die Gewinnung von Arztpraxen und ambulanten Pflegediensten zur Rekrutierung von Studienteilnehmern sowie die Ansprache von ehrenamtlichen Helfern statt. Wenn Sie uns unterstützen möchten, können Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzen.

Foto:Nina Grede

Mitarbeiter in Marburg

Projektleitung: Prof. Dr. med. Norbert Donner-Banzhoff, MHSc

Kontakt

E-Mail: power-info@uni-marburg.de
Telefonnummer: 06421-2865124