19.02.2025 Diskussionsveranstaltung: Angriffe auf LGBTIQ+ Lebensweisen als Angriffe auf die Demokratie? - Analysen aus der queeren Politikwissenschaft anlässlich der Bundestagswahl

Diskussionsveranstaltung am 20. Februar mit Prof. Dr. Chriz Klapeer, Dr. Michael Hunklinger, Dr. Mariel Reiss und Dr.*in Inga Nüthen zu LGBTIQ+Politiken, anti-Gender und anti-demokratischen Mobilisierungen sowie Strategien queerer Solidarisierung und Hoffnung anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl.

Die Diskussion findet im Rahmen eines Workshops der DVPW Themengruppe Queer_feministische Politikwissenschaft und LGBTIQ+ Studies zum Thema Politikwissenschaftliche LGBTIQ+ Forschung in Zeiten autoritärer Umbrüche an der Universität Kassel statt.

Wann: 20.02.2025, 18 –20 Uhr
Wo: Queeres Zentrum Kassel e.V. Mauerstraße 11, 34117 Kassel, 5. Stock

Aktuell beobachten wir nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland eine Zunahme an autoritären Politiken und antidemokratischen Ideologien (Decker et al. 2024; Zick et al. 2023). Antifeministische, queer- und transfeindliche Narrative stehen häufig im Zentrum entsprechender politischer Mobilisierungen (Henninger 2020; Wittenius 2021; Ayoub/Stoeckl 2024). Besonders die Rechte von LGBTIQ+ Personen sowie mit dem Konzept ‚Gender‘ assoziierten Themen stehen seit einigen Jahren vermehrt im Fokus rechtskonservativer, rechtspopulistischer und extrem rechter Kampagnen (Paternotte/Kuhar 2018; Graff/Korolczuk 2022; Goetz/Mayer 2023). Entsprechende autoritäre Ideologien und antifeministische Politiken stellen daher nicht nur einen Angriff auf Grund- und Menschenrechte sowie demokratische Strukturen und Prinzipen dar, sondern sie bedrohen und gefährden auch das (Über-)Leben und die Existenz von LGBTIQ+ Personen selbst: LGBTIQ+ Aktivist*innen und öffentlich sichtbare LGBTIQ+ Personen sind häufig Zielscheibe von politischen Hasskampagnen, Gewalt und Bedrohung, und insbesondere trans Menschen, wird zunehmend die Existenz abgesprochen (Becker 2024; Amery et al. 2024; ILGA 2024; Ewert/Marschner 2024). Darüber hinaus verknüpfen sich aktuelle antifeministische, queer- und transfeindliche feindliche Angriffe mit anderen Ideologien der Ungleichheit, wie Rassismus, Antisemitismus oder Ableismus, und es verstärken sich dadurch intersektionale Ausschlüsse (Rahner 2020; Bergold-Caldwell et al. 2020).

In diesen (demokratie-)politisch bedrohlichen Zeiten kommt der politikwissenschaftlichen LGBTIQ+ Forschung folglich eine zentrale analytische Bedeutung zu: Sie hilft dabei, aktuelle Entwicklungen und Angriffe kritisch einzuordnen, und sie ist von entscheidender Relevanz, um Strategien der demokratiepolitischen Gegenwehr und Resilienz zu entwickeln.

Kontakt