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Fotografische Kunstreproduktionen nach 1900

Mutter und Kind (1900)

© Foto: Bildarchiv - Foto Marburg
Kunstreproduktion, Carl Bantzer, Mutter mit Kind

Fotografischer Abzug einer Fotografie von Carl Bantzers Gemälde "Mutter mit Kind", um 1910, Hessisches Staatsarchiv Marburg

Das Gemälde „Mutter und Kind“, auch „Ruhe auf der Flucht“ genannt, entstand im Sommer des Jahres 1900 in Goppeln bei Dresden, wo sich Bantzer mit seiner Malklasse dem Studium der Freilichtmalerei widmete.
Wie im Werkverzeichnis vermerkt, wurde das Gemälde an Herrn von Korn-Breslau verkauft, der es im Jahr 1909 seiner Enkeltochter zur Hochzeit schenkte.

Noch vor der Veräußerung des Gemäldes müssen zwei fotografische Aufnahmen angefertigt worden sein. Die Abzüge, die heute im Hessischen Staatsarchiv Marburg aufbewahrt werden, zeigen das Bild einmal in gerahmtem Zustand und einmal ungerahmt. Die letztere Version zeigt am unteren linken Rand die Inschrift „C. Bantzer Mutter u. Kind No 1146.“, die darauf schließen lässt, dass hier ein professioneller Fotograf am Werk war, der das Lichtbild unter der genannten Nummer auf die Liste seiner fotografischen Aufnahmen setzte. Es ist möglich, dass basierend auf dieser Fotografie nachträglich eine Kunstreproduktion entstanden ist.

© Foto: Bildarchiv - Foto Marburg
Karl Bantzer, Mutter mit Kind

Carl Bantzer, Mutter mit Kind, Ölstudie, 1900, Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg

Aufgrund der beiden Aufnahmen des Gemäldes war es im Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg möglich, die Datierung einer Ölstudie vorzunehmen, die 2015 als Vermächtnis in die Sammlung des Museums kam. Das Ölbild konnte als Studie des Gemäldes "Ruhe auf der Flucht" identifiziert werden.

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Hessische Bäuerin (1902)

© Bildarchiv - Foto Marburg

Dreifarbendruck nach dem Gemälde "Hessische Bäuerin" von Carl Bantzer, um 1910, Hessisches Staatsarchiv Marburg

Die Kolorierung von Fotografie war um 1900 ein aufwändiges Unterfangen, denn sie wurde über komplizierte Druckverfahren realisiert und war teuer in der Herstellung. Die sogenannten Drei- und Vierfarbenautotypien setzten sich zunächst als Angebote von Kunstverlagen durch.

Vom Gemälde „Hessische Bäuerin“ (1902), das sich heute in den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden befindet, hat sich im fotografischen Nachlass Carl Bantzers der Korrekturabzug eines Farbdrucks nach einer Fotografie dieses Bildes erhalten.

Mit Anmerkungen zu den Farbtönen des Drucks tritt der Maler hier als Bildbearbeiter in Erscheinung. Vor allem die Farben des Inkarnats empfand Bantzer als einseitig „braun in braun modelliert“, aber auch der Schwarzton der Jacke schien ihm nicht stimmig zu sein. Zudem kommentiert er den Gelbton des Hintergrunds als „zu gelb und zu glatt“. Die mangelhafte Übersetzung der Farben des Gemäldes in den Druck zeigt, dass die technische Umsetzung noch nicht ausgereift war.

Foto: Silvia Popa
Kunstreproduktion Hessische Bäuerin
Foto: Silvia Popa
Carl Bantzer, Hessische Bäuern, Farbfotografie

Kunstreproduktionsfotografie und Dreifarbendruck des Gemäldes "Hessische Bäuerin" mit Notizen Bantzers, um 1910, Hessisches Staatsarchiv Marburg