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12.03.2019 Fundstück: Besuch von Alexander von Humboldt

Alte Weltkarte mit Kompass
Foto: colourbox.de
Portrait Alexander von Humboldt
Foto: Gemälde von Josef Stieler, wikipedia

Auf seiner Reise als Göttinger Student kommt Alexander von Humboldt am 25. September 1789 in Begleitung seines Kommilitonen Steven Jan van Geuns von Kassel über Schönstadt und Cölbe nach Marburg, wo sie im Gasthaus Zum Ritter am Markt übernachten. Van Geuns hält die gemeinsamen Erlebnisse fest in seinem "Tagebuch einer Reise mit Alexander von Humboldt durch Hessen, die Pfalz, längs des Rheins und durch Westfalen im Herbst 1789". Dort ist vom jungen Botaniker Geuns über die Universitätsbibliothek zu lesen:
"Die Bibliothek besitzt vor allem eine reichhaltige Sammlung von theologischen und juristischen Büchern. Medizinische und vor allem naturhistorische Bücher gibt es wenig, doch ist in diesen Fächern die Zahl der Bücher um einiges ergänzt worden durch die Bibliothek von Baldinger, die der Landgraf für die Akademie gekauft hat. Insgesamt wird sie mit 40.000 Bänden angegeben."
(Steven Jan van Geuns. Tagebuch einer Reise mit Alexander von Humboldt durch Hessen, die Pfalz, längs des Rheins und durch Westfalen im Herbst 1789, hrsg. von Bernd Kölbel und Lucie Terken (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung 26), 2007, hier S. 78 f.)

Der bedeutende Mediziner Baldinger hatte 1785 den Ruf nach Marburger angenommen. Seine umfangreiche private Büchersammlung sollte für die Universitätsbibliothek erworben werden, weshalb sie auch bei den Neubau- Planungen Anfang des 19. Jahrhunderts  eine Rolle spielte. Der Verkauf seiner medizinischen Bibliothek mit 15.559 Titeln sowie einer weiteren Sammlung von knapp 4.000 Werken u.a. der Philosophie, Philologie und Theologie stand nach dem Tod Baldingers 1804 an (Medizinisch-chirurgische Zeitung 1805, Bd. 221, S. 109).

Auf dieses Fundstück zum Besuch Alexander von Humboldts hat uns Professor Dr. Otto Volk hingewiesen. Vielen Dank!

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