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Forschungsdaten

Foto: Susanne Saker

Die Universitätsbibliothek unterstützt Forschende an der Philipps-Universität Marburg beim Management ihrer Forschungsdaten. Als Teil des Servicezentrums digital gestützte Forschung bietet sie Beratung und Schulung zu allen Aspekten des Datenlebenszyklus an und betreibt das institutionelle Forschungsdatenrepositorium data_UMR.

Open Data


Was versteht man unter offenen Daten? Offen sind Daten dann, wenn sie von jedem Menschen frei verwendet, nachgenutzt und verbreitet werden können. Einschränkend dürfen lediglich die Pflicht zur Quellennennung und des „share-alike“ Prinzips gelten, d. h. Daten dürfen laut OKFN nur unter unveränderten urheberrechtlichen Nutzungsmöglichkeiten geteilt werden. Das bedeutet im Detail unter anderem, dass die Daten als Ganzes verfügbar sein sollten und idealerweise als kostenfreier Download im Internet zur Verfügung gestellt werden. Die Daten müssen in einem zweckmäßigen und editierbaren Format vorliegen. Jeder muss in der Lage sein, die Daten zu nutzen, zu verarbeiten und weiterzugeben, dabei dürfen weder einzelne Personen, Gruppen noch Verwendungszwecke ausgeschlossen werden, s. The Open Data Handbook.

Welche Gründe sprechen für Open Data? Sind Daten durch Steuergelder finanziert worden, so sollten diese auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Insbesondere durch freien Zugang zu Regierungs- und Verwaltungsdaten werden die Meinungsbildung und die Partizipation von Bürger:innen gefördert, was die Demokratie stärkt. Aber auch für Forschende bietet Open Data Vorteile:

  • Liegen Daten in ausreichender Qualität zur Nachnutzung vor, lassen sich Kosten einsparen, die sonst für die Erhebung oder den Erwerb der Informationen fällig geworden wären.
  • Offener Zugang zu Daten fördert die Weiterentwicklung wissenschaftlicher Arbeit, stimuliert neue Ideen und Fragestellungen.
  • Offen zugängliche Daten befördern einen schnelleren Informationsfluss und Austausch.
  • Die Transparenz von Daten sorgt für Nachvollziehbarkeit und Überprüfbarkeit, Fehlinformationen können aufgedeckt und korrigiert werden. Letztendlich kann so die Qualität von Daten gesteigert werden.

Wissenschaftliche Arbeiten können dann ihr volles Potenzial entfalten, wenn Daten, Software und Methoden genauso wie die daraus gewonnenen Erkenntnisse nachgenutzt und weiterentwickelt werden können. Wie veröffentlicht man aber seine Daten so, dass die oben genannten Kriterien bestmöglich erfüllt werden? Hier kommen die (Forschungs-) Datenrepositorien ins Spiel:

Ein Forschungsdatenrepositorium ist ein Dokumentenserver. Er dient dazu, digitale Forschungsdaten möglichst dauerhaft zu speichern und sie so zu organisieren, dass Auffindbarkeit und Zugänglichkeit dauerhaft gewährleistet sind. Unter anderem dafür sind die Vergabe eines persistenten Identifiers, wie eines DOI, sowie die Beschreibung der eingereichten Daten in Form sogenannter Metadaten gedacht. Hierzu zählen im einfachsten Fall Titel und Autor, es kann sich aber auch um längere beschreibende Texte handeln, die als zusätzliche Dokumente beigefügt werden (Readme-Files).

Forschungsdatenrepositorien lassen sich grob in fachübergreifende, fachspezifische und institutionelle Repositorien einteilen. Bei der Auswahl eines passenden Repositoriums für die eigenen Daten sollte man sich in erster Linie an den Gepflogenheiten der Fachdisziplin oder den Vorgaben des Förderers orientieren. Ebenso können Aspekte wie Zertifizierung des Repositoriums, die geplante Aufbewahrungsdauer oder die Möglichkeit, Zugriffsrechte einzuschränken, eine Rolle spielen. Verzeichnisse wie re3data.org erleichtern die Suche nach einem passenden Repositorium. Wenn für die Forschungsdaten kein geeignetes fachliches Repositorium existiert, bieten sich sowohl generische Repositorien wie der bereits hinlänglich bekannte Online-Speicherdienst zenodo als auch institutionelle, also etwa durch einzelne Universitäten oder Forschungseinrichtungen zur Verfügung gestellte Dokumentenserver an. Auch die Philipps-Universität Marburg hält mit data_UMR eine Möglichkeit bereit, fachübergreifend Daten zu publizieren.

Probieren Sie es doch einfach mal aus – gibt es Datensätze, nach denen Sie bereits häufiger gefragt wurden? Oder haben Sie kürzlich einen Artikel publiziert und möchten die dazu gehörigen Daten ebenfalls veröffentlichen? Wollen Sie schon länger Daten publizieren und benötigen dabei Unterstützung? Das Team des Servicezentrums digital gestützte Forschung ist für Sie da!

Sie erreichen uns per E-Mail unter oder unter und erhalten schnellstmöglich Antworten auf Ihre Fragen und Unterstützung bei Ihren Anliegen.

Text (mit Ausnahme des ersten und des letzten Abschnitts) von Dr. Sabrina Jordan, Universitätsbibliothek Kassel, lizensiert unter CC BY 4.0.

 

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