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Tarifvertrag 2017

Mehr Geld, mehr Urlaub und freie Fahrt

Gewerkschaft lohnt sich: ver.di-Mitglieder stimmten mehrheitlich für die Tarifeinigung 2017
Mehr als 90 Prozent der betroffenen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in ver.di haben sich für die Annahme des Tarifergebnisses ausgesprochen, das die Verhandlungsführer im Frühjahr 2017 mit dem Land Hessen aushandelten. Die Zustimmung an der Philipps-Universität war die schwächste unter allen hessischen Hochschulen - vermutlich wegen der umstrittenen Regelung zum Verbot der Vollverschleierung.

Im Großen und Ganzen kann sich die Einigung durchaus sehen lassen: Der Lohn stieg zum 1. März 2017 um 2 Prozent, mindestens aber um 75 Euro. Zum 1. Februar 2018 steigt das Entgelt um weitere 2,2 Prozent. Auch die Lehrlinge haben Anlass zur Freude: Ihr Urlaubsanspruch erhöht sich auf 29 Tage, die Ausbildungsvergütung steigt jeweils um 35 Euro. Das Tarifergebnis wird endlich auch auf die Beamtinnen und Beamten übertragen werden - wie ver.di es seit Langem fordert.

Als vorgezogenes Wahlgeschenk packte die schwarz-grüne Landesregierung noch eine Zusatzvergünstigung oben drauf - alle Landesbeschäftigten erhielten von Jahresbeginn 2018 an eine Freifahrtberechtigung für den Öffentlichen Personennahverkehr in ganz Hessen, zunächst für 12 Monate. Dafür musste die Gewerkschaft jedoch hinnehmen, dass ein Verbot der Vollverschleierung im Dienst in das Vertragswerk aufgenommen wurde. Die ver.di-Betriebsgruppe an der Philipps-Universität hatte diese Regelung vorab kontrovers diskutiert; in einem Aufruf an die Kolleginnen und Kollegen hieß es dazu unter anderem: "Wir befürchten, dass eine Zustimmung zu dieser Regelung künftigen Versuchen des Landes Tür und Tor öffnet, den Gewerkschaften Regelungen zu diktieren, die sich mutmaßlich leichter hinter verschlossenen Türen im Tarifvertrag implementieren lassen als auf gesetzgeberischem Weg". Die Autorinnen und Autoren konnte sich mit ihrer Ablehnung jedoch nicht durchsetzen.