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  • Foto: Rolf K. Wegst

Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung

Die Persönlichkeitspsychologie ist die empirische Wissenschaft von den relativ überdauernden individuellen Besonderheiten im Erleben und Verhalten des Menschen und den ihnen zugrunde liegenden Strukturen und Prozessen. Sie charakterisieren die Persönlichkeit eines Individuums in einem bestimmten Lebensabschnitt; dies schließt langfristige Persönlichkeitsveränderungen nicht aus. Die individuellen Besonderheiten werden deutlich durch den Vergleich von Individuen (interindividuelle Unterschiede) oder Gruppen (Gruppenunterschiede, z. B. Geschlechtsunterschiede) innerhalb einer bestimmten Population. Hierbei besteht ein Spannungsverhältnis zwischen der möglichst umfassenden Beschreibung des Einzelfalls (idiografische Methode) und dem möglichst umfassenden Vergleich mit anderen Mitgliedern der Population (differenzielle Methode). Die Persönlichkeitspsychologie beschäftigt sich primär mit den Normalvarianten individueller Besonderheiten und der Beziehung dieser Normalvarianten zu pathologischen Erscheinungsbildern, die Gegenstand der Klinischen Psychologie sind. Die Persönlichkeitserklärung schließt individuelle Bedingungen im Genom, in der Anatomie und Physiologie vor allem des Nervensystems und in der Umwelt ein.

Forschungsschwerpunkte unserer Abteilung sind die Persönlichkeitseigenschaften Neurotizismus und Extraversion und die diesen Eigenschaften zugrundeliegenden Mechanismen (z.B. Mechanismen der Bedrohungs- und Belohnungsverarbeitung) sowie assoziierte psychische Krankheiten (z.B. Angststörungen und Depressive Störungen).


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