Vergleichende Sprachwissenschaft
Gegenstand der Vergleichenden Sprachwissenschaft
(auch: Indogermanistik) ist die indogermanische Sprachfamilie. Im 19.
Jahrhundert konnte mit Hilfe einer zuverlässigen Methodik nachgewiesen
werden, dass viele Sprachen Europas und Asiens miteinander "verwandt"
sind: Indisch, Iranisch, Tocharisch, Armenisch, Anatolisch, Griechisch,
Baltisch, Slavisch, Italisch, Keltisch, Germanisch. Diese Sprachen
gehen auf eine gemeinsame Vorstufe, die ur-indogermanische
Grundsprache, zurück und haben sich von dieser ausgehend in
unterschiedlicher Weise entwickelt. Die Vergleichende
Sprachwissenschaft wendet sich bevorzugt jeweils den frühest greifbaren
Textzeugnissen in den genannten Einzelsprachen zu und versucht auf
dieser Basis, die ältesten Stufen dieser Sprachen möglichst genau zu
erfassen und ihre Geschichte und Vorgeschichte zu ermitteln. Durch den
Vergleich der Sprachen miteinander können Rückschlüsse auf ihren
Ursprung, das nicht bezeugte Ur-Indogermanische, gezogen werden. Neben
einer umfassenden Ausbildung in historisch-vergleichender
Sprachwissenschaft wird in Marburg auch eine Vertiefungsrichtung in
Hethitologie angeboten, die sich mit der Sprache und Kultur der
Hethiter befasst.

In Marburg können Sie Vergleichende Sprachwissenschaft als Schwerpunkt in dem B.A.-Studiengang Historische Sprach-, Text- und Kulturwissenschaften studieren. Wir bieten Ihnen außerdem einen weiterführenden Masterstudiengang Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft an.