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29.09.2009

Aufarbeitung der Menschheitsverbrechen in Kambodscha

Marburger Wissenschaftler unterstützen die Aufarbeitung

Marburger Wissenschaftler haben in der vergangenen Woche in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, einen Workshop mit kambodschanischen Nichtregierungsorganisationen und Vertretern des Tribunals (ECCC) durchgeführt, das zur strafrechtlichen Aufarbeitung der Verbrechen der Roten Khmer eingerichtet wurde. In der Zeit von 1975 bis 1979 haben die Roten Khmer unter der Führung von Pol Pot ca. 1,7 Millionen Menschen umgebracht. 30 Jahre nach diesen Verbrechen hat sich die noch lebende Führungsriege der Roten Khmer nun endlich vor einem mit internationalen und kambodschanischen Richtern besetzten Tribunal zu verantworten. Der erste Prozess steht kurz vor dem Abschluss.

Die Beteiligung von Opfern in den Prozessen gegen Hauptverantwortliche des Regimes der Roten Khmer stand im Mittelpunkt des Workshops. Bereits im Dezember letzten Jahres waren die Wissenschaftler vom Zentrum für Konfliktforschung und vom Forschungs- und Dokumentationszentrum für Kriegsverbrecherprozesse (ICWC) in Phnom Penh. Der jetzige Workshop war eine Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit mit den Kambodschanern und mit Mitarbeitern des Zivilen Friedensdienstes des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED).

Deutschland ist einer der größten Geldgeber für die Unterstützung der Opfer der Roten Khmer, die vor dem Tribunal als Nebenkläger auftreten können. Die Art und der Umfang der Beteiligungsmöglichkeiten von Opfern in den Prozessen vor den ECCC geht über bisherige Mechanismen des internationalen Strafrechts hinaus. Der deutsche Botschafter empfing das Projektteam in Phnom Penh.

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