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13.12.2011

Ordnungspolitische Herausforderungen in der Schuldenkrise: Ist der Euro noch zu retten?

Bei der Doris und Dr. Michael Hagemann-Stiftung debattierten Wirtschaftsspezialisten über währungspolitische Perspektiven

Das Ehepaar Hagemann
Das Stifterehepaar Doris und Dr. Michael Hagemann präsentieren beim Stiftungstag zum Thema "Ist der Euro noch zu retten?" den Gegenstand der Debatte (Foto: Hans-Peter Wagner).

Die im Jahre 2007 gegründete Doris und Dr. Michael Hagemann-Stiftung hat am vergangenen Donnerstag in den Räumlichkeiten des Studentenwerks Marburg ihren 1. Stiftungstag abgehalten. Das Thema der Veranstaltung hätte nicht aktueller gewählt werden können. In Kooperation mit dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften ging es in sechs Expertenvorträgen um das Thema: Ordnungspolitische Herausforderungen in der Schuldenkrise: Ist der Euro noch zu retten?. Die Referenten Claus Döring (Chefredakteur der Börsen-Zeitung), Prof. Dr. Alfred Schüller (Universität Marburg), Prof. Dr. Dirk Wentzel (FH Pforzheim), Prof. Dr. Bernd Hayo (Universität Marburg), Dr. Jörn Quitzau (Berenberg Bank Hamburg) und Dr. Hermann Otto Solms (FDP) nahmen ausführlich zu unterschiedlichen Facetten des vielschichtigen Themas aus  wissenschaftlicher und politischer Sicht Stellung.

Die Vorträge befassten sich mit währungspolitischen Perspektiven des Euros und der daraus erwachsenden Herausforderungen für die Euroländer. Fragen zur Insolvenz von Staaten, zu den Möglichkeiten und Grenzen makroökonomischen Handelns, zur kritischen Beurteilung von Wissenschaft, Markt, Moral und Macht erfuhren im Brennpunkt der Interessen und der aktuellen Geschehnisse im Euroraum eine Fokussierung. Die rund 100 Zuhörer nahmen in begleitenden Diskussionen und der abschließenden Podiumsdiskussion interessierten und teilweise besorgten Anteil.

In ihren Grußworten zu Beginn der Veranstaltung haben sowohl die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, Professorin Dr. Katharina Krause,  als auch der Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Professor Dr. Paul Alpar,  die lange Tradition ordnungspolitischer Forschung in Marburg hervorgehoben. So konnte die Forschungsstelle zum Vergleich wirtschaftlicher Lenkungssysteme im Jahr 2007 ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Sie wird heute als „Marburg Centre for Institutional Economics“ (MACIE) im Spannungsfeld der volks- und betriebswirtschaftlichen Forschung mit einem internationalen Fokus fortgeführt. Mit der Doris und Dr. Michael Hagemann-Stiftung verbindet sie eine intensive Zusammenarbeit.

Die Einzelvorträge der Veranstaltung werden im Nachgang auf der Homepage der Doris und Dr. Michael Hagemann-Stiftung unter www.hagemann-stiftung-ordnungspolitk.de veröffentlicht.

Weitere Informationen:

Das „Marburg Centre for Institutional Economics“ (MACIE) wurde als „Forschungsstelle zum Vergleich wirtschaftlicher Lenkungssysteme“ im Jahre 1957 von K. Paul Hensel an der Philipps-Universität Marburg angesiedelt. Von 1975 bis 2005 wurde die Forschungsstelle von Hensels Nachfolger Alfred Schüller geleitet. Um der Internationalisierung der Wissenschaft Rechnung zu tragen, firmiert das von verschiedenen interessierten Marburger Professorinnen und Professoren aus der Volks- und der Betriebswirtschaftslehre getragene Institut seit 2007 vornehmlich unter dem Namen MACIE. Das Forschungsprogramm des MACIE greift - eingebettet in die wissenschaftlichen Aktivitäten des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Philipps-Universität Marburg - vielfältige Fragestellungen im Kontext des "Wettbewerbs von Institutionen" auf makro- und mikroökonomischer Ebene auf und analysiert dabei sowohl Verhaltens- als auch Erfolgswirkungen auf (vergleichender) nationaler und internationaler Ebene.

Eng verbunden mit den Aktivitäten von MACIE ist die 2007 gegründete Doris und Dr. Michael Hagemann-Stiftung aus Wiesbaden, deren Hauptziel darin besteht, die institutionenökonomische Forschung in Marburg zu unterstützen. Die Stifter haben sich von der Erkenntnis leiten lassen, dass die grundsätzlichen Strukturen eines Wirtschaftssystems in einem engen Zusammenhang mit der rechtlichen und kulturellen Ordnung einer Gesellschaft stehen. Der Vergleich von Wirtschaftssystemen und insbesondere von marktwirtschaftlichen Systemen besteht in der Analyse der Einbettung der Wirtschaft in das gesellschaftliche Regelgefüge und in dessen kulturspezifischer, ideeller Fundierung. Zweckbestimmt wird deshalb das Denken in Ordnungen in einem systemübergreifenden, gesellschaftlichen Anwendungsbezug gefördert. Förderschwerpunkte betreffen gleichermaßen das Steuer- und Wirtschaftsrecht, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie die Bildung und Wissenschaft.

http://www.uni-marburg.de/fb02/macie

http://www.hagemann-ordnungspolitik.de/

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Sascha H. Mölls, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Rechnungslegung
Tel. : 06421 2824004
Email: moells@wiwi.uni-marburg.de

Doris und Dr. Michael Hagemann-Stiftung, Rheingaustr. 126, 65203 Wiesbaden,
Tel: 0611-691901
Email: info@doris.dr-hagemann.de