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Der erste Vorsitzende Adolf Haeuser

Bis zu seinem Tod 1938 hatte Adolf Haeuser, geboren 1857, das Amt des Vorsitzenden des Marburger Universitätsbundes inne, den er 1920 maßgeblich mitbegründet hatte (vgl. Bericht zur Gründung im UniJournal).

Haeuser hatte an der Philipps-Universität bis 1880 Rechtswissenschaften studiert und übernahm nach verschiedenen Stellen in der Staatsanwaltschaft 1989 die Position eines Justitiars in den Farbwerken Hoechst. Hier wurde er zu einem der sachverständigsten Experten des deutschen und internationalen Patentrechts.

In Anerkennung seiner Leistungen wurde er 1904 in den Vorstand der Farbwerke Hoechst berufen und übernahm 1916 den Vorsitz im Direktorium. 1925 wirkte Haeuser entscheidend mit am Zusammenschluss der großen deutschen Chemiewerke zur IG Farbenindustrie AG.

Haeuser hegte Zeit seines Lebens ein großes Interesse an der Philipps-Universität und an der Stadt Marburg. Er ergriff die Initiative zur Gründung der Universitätsbundes, bemühte sich in der Nachkriegszeit des Ersten Weltkriegs um Wohnheime für Studierende und die Einrichtung einer Mensa. Dem 1927 vom Universitätsbund gestifteten Museumsbau (heute Ernst von Hülsen-Haus) vermachte er einige seiner wertvollsten Gemälde, unter anderem einen Spitzweg. Der Stadt Marburg hat Haueser eine Stiftung vermacht, aufgrund derer erstmals ein Hallenbad in Marburg erbaut werden konnte (in Gedenken an Haeusers Frau Luisabad genannt).

In seinem 1934 verfassten Testament bestimmte Haeuser zusammen mit seiner Frau, dass nach ihrem Tode eine große Stiftung an der Philipps-Universität eingerichtet wurde. Die 1953 eingerichtete Adolf Haeuser-Stiftung für Naturwissenschaften fördert die Forschung insbesondere der Chemie und Physikalischen Chemie in Marburg mit einer durchschnittlichen Summe von 50.000 Euro jährlich.

Haeuser bekam alle zu seiner Zeit möglichen Ehrungen: 1913 die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät, 1927 die der Medizinischen Fakultät, 1931 die der Juristischen Fakultät und 1932 die der Theologischen Fakultät (vgl. Ehrenpromotionen der Philipps-Universität). Die Universität ernannte ihn 1921 zum Ehrensenator (vgl. Ehrensenatoren der Philipps-Universität) und die Stadt Marburg 1927 zum Ehrenbürger.