10.03.2017 VAAM Forschungspreis geht an Tobias Erb

Wir freuen uns sehr Tobias Erb, Mitglied im SFB 987, zu dieser großen Ehre gratulieren zu können!

Die Umwandlung von Kohlendioxid aus der Luft in fixierte Kohlenstoffverbindungen bildet die Grundlage unserer Nahrungskette und unserer Energieversorgung. Neben der Photosynthese haben insbesondere Mikroorganismen dafür weitere Wege entwickelt. „Einige dieser Stoffwechselwege für Kohlenstoff und die dafür verantwortlichen Enzyme haben wir gerade erst entdeckt, andere sind noch unbekannt“, berichtet Erb. Er ist diesen neuen Wegen und ihrer evolutionären Entstehung auf der Spur, aber auch der Nachbildung und Neukombination im Rahmen der synthetischen Mikrobiologie. Tobias Erb identifizierte bereits verschie- dene bislang unbekannte Umsetzungen für Kohlenstoff, darunter ein neuartiges Enzym aus Alphaproteobakterien, das bis zu zwanzigmal schneller CO2 aus der Luft bindet als das entsprechende Enzym aus Pflanzen. Die Arbeitsweise dieses Super-Enzyms studieren Erb und sein Team unter anderem mit einer eigens dafür entwickelten „Enzym-Zeitlupe“.

Dr. Tobias Erb (37) leitet seit 2014 die Forschungsgruppe Biochemie und Synthetische Biologie des mikrobiellen Stoffwechsels am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg. Er studierte Biologie und Chemie an der Universität Freiburg und promovierte dort 2009 im Labor von Prof. Dr. Georg Fuchs. Für seine Entdeckung des Ethylmalonyl-CoA-Wegs in Rhodo- bacter sphaeroides erhielt er den VAAM-Promotionspreis 2010. Nach einem Postdoktoranden-Aufenthalt an der Universität Illinois (USA) war er Leiter
einer Juniorgruppe an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich, bis er 2014 an das MPI nach Marburg wechselte. 2016 erhielt Tobias Erb den Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungs- gemeinschaft.

Der Forschungspreis der VAAM wird für herausragende aktuelle Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Mikrobiologie an Nachwuchswissenschaftler vergeben.

Der Beurteilungszeitraum ist in der Regel die letzten Jahre vor der Preisvergabe. Der Preis wird mit 10.000 € dotiert. Der Forschungspreis der VAAM wird jährlich im Rahmen der Jahrestagung der VAAM vergeben.

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