20.04.2025 Ina Thome gewinnt Posterpreis der DGKN
Forschung zur illusorischen Wahrnehmung von Buchstaben trägt zum Verständnis kognitiver Verzerrungen und Wahrnehmungsmechanismen bei.

Dr. Ina Thome und ihr Team der Philipps-Universität Marburg haben auf der diesjährigen Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) den Posterpreis für ihre Forschung zur illusorischen Wahrnehmung von Buchstaben gewonnen. Die Studie wurde im Rahmen des SFB/TRR 393 "Trajectories of Affective Disorders: Cognitive-Emotional Mechanisms of Symptom Change" durchgeführt und untersucht grundlegende Mechanismen der Wahrnehmung, die auch für psychische Erkrankungen von Bedeutung sind.
Die Forschenden zeigten, dass das Gehirn Buchstaben auf ähnliche Weise wie Gesichter verarbeitet – selbst wenn sie nicht real vorhanden sind. Mithilfe funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) belegten sie, dass die Aktivierungsmuster bei der Buchstabenillusion stark denen der Gesichtsillusion ähneln. Diese Ergebnisse liefern neue Einblicke in die Rolle des präfrontalen Kortex bei der Interpretation unvollständiger sensorischer Informationen und zeigen, wie Erwartungen unsere Wahrnehmung beeinflussen. Im Kontext des SFB/TRR 393 tragen diese Erkenntnisse dazu bei, besser zu verstehen, wie kognitive Verzerrungen und Wahrnehmungsmechanismen bei affektiven Störungen eine Rolle spielen.
„Unsere Forschung hilft uns, grundlegende Prinzipien der Wahrnehmung zu entschlüsseln, die möglicherweise auch bei psychiatrischen Erkrankungen beteiligt sind“, erklärt Thome. Die Auszeichnung auf der DGKN-Tagung würdigt die Relevanz und Exzellenz dieser Arbeit.
Kontakt
Prof. Dr. Andreas Jansen
Tel.: 06421 - 58 - 65273
Mail: jansena2@staff.uni-marburg.de
AG Multimodale Neurobildgebung
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie