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Ästhetiken des Zugangs

Das Banner für das Projekt DAVIF. Zu sehen sind die Augen und Teile des Gesichts einer Frau mit bunten Linien die sich über das gesamte Bannerziehen.
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BMBF-Nachwuchsforschungsgruppe: Ästhetiken des Zugangs. Datenvisualisierungen in der digitalen Filmgeschichtsschreibung am Beispiel der Forschung zu Frauen im Frühen Kino (DAVIF)

Bis in die 1990er Jahre war es in der Filmwissenschaft ein Gemeinplatz, dass Frauen in den Anfangsjahren der Filmproduktion nur eine untergeordnete Rolle spielten. Noch heute werden die Errungenschaften von Frauen meist in Fußnoten abgehandelt. Dabei wissen wir dank der zunehmenden Forschung zum Frühen Kino, dass Frauen seit Beginn der Filmgeschichte einen überraschend großen und zudem vielfältigen Einfluss in der Filmindustrie weltweit gehabt haben. Aufgrund zahlreicher unerwarteter Entdeckungen zählt zu den zentralen Herausforderungen feministischer Filmforschung heute, nicht nur eine andere Geschichte zu erzählen, sondern Geschichte(n) anders zu erzählen. Methodologische und erkenntnistheoretische Fragen sind dabei unmittelbar miteinander verknüpft. Was kann wie gewusst werden? Wie können blinde Flecken repräsentiert werden, ohne von Geschichte als Masternarrativ auszugehen? Wie kann Geschichte in ihrer Widersprüchlichkeit und Kontingenz erzählt werden?

Unsichtbares sichtbar und Filmgeschichte in ihrer Vielschichtigkeit erfahrbar machen – das ist das Ziel der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Nachwuchsforschungsgruppe DAVIF am Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Vor diesem Hintergrund untersucht sie die Potentiale und Herausforderungen digitaler Technologien für die Filmgeschichtsschreibung. Dabei geht sie sowohl theoretisch als auch praktisch-explorativ vor. Neben theoriegeleiteten Fallstudien zu datenbasierten Formen digitaler Repräsentation (Grafiken, Datenessays, interaktive Webdokumentationen) sollen ausgewählte Visualisierungsverfahren erprobt, analysiert und weiterentwickelt werden. Dafür greift sie auf Daten und Quellen des internationalen Women Film Pioneers Project (WFPP) und des Deutschen Filminstitut & Filmmuseum (DFF) zurück.

Im Kern film- und medienwissenschaftlich ausgerichtet, bezieht sich das Projekt auf Ansätze der Geschichtswissenschaft, Bibliotheks- und Archivwissenschaft, Informatik, Science and Technology Studies sowie der Critical Data Science und Digital Humanities. Es verknüpft somit eine interdisziplinäre Diskursanalyse mit einem anwendungsbezogenen Forschungsansatz. Das Projekt will einen richtungsweisenden Beitrag zur filmwissenschaftlichen Theorieentwicklung hinsichtlich digitaler Tools und Methoden im internationalen Kontext der Medienwissenschaft leisten. Zudem soll es den kritischen Diskurs um Forschungsdatenmanagement und Open Science in den Geisteswissenschaften stärken.

Vereinte Forschungsfelder:

  • Feministische Filmgeschichtsschreibung
  • Bedeutung digitaler Daten für die Film- und Medienwissenschaft
  • Digitale Tools und Visualisierungen im Kontext der digitalen Geisteswissenschaften (Digital Humanities)

Bitte besuchen Sie für weitere Informationen unsere englische Projektwebseite.
Über eine Kontaktaufnahme freuen wir uns sehr.

Laufzeit: April 2021 - März 2025
Projektleitung: Dr. Sarah-Mai Dang

Kooperationspartner