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Vortrag "Politische Theorie des Antiziganismus" von Laura Tittel

Laura Soréna Tittel stellt ihr Buch "Politische Theorie des Antiziganismus. Zur Grundlage der staatlichen Verfolgung von Sinti:ze und Rom:nja an der Goethe-Universität Frankfurt vor.

Veranstaltungsdaten

28. November 2025 18:15 – 28. November 2025 20:00
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Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Franfurt am Main

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Zum Vortrag

Antiziganismus war die ideologische Basis des nationalsozialistischen Völkermord an Sinti:ze und Rom:nja und ist bis heute weit verbreitet. Obwohl er auf die Angehörigen der größten ethnischen Minderheit Europas zielt, fehlt bislang eine umfassende gesellschaftliche und
wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas. Im Anschluss an die kritische Gesellschaftstheorie werden im Vortrag Überlegungen zur Funktion
der »Zigeuner«-Figur in der politischen Theorie von Kant, Marx und Adorno mit umfangreichem Quellenmaterial verbunden, das von frühneuzeitlichen Gesetzestexten bis zu polizeilich eingesetzten Bildern im frühen 20.
Jahrhundert reicht. Damit wird einerseits die lange Vorgeschichte des Völkermords an Sinti:ze und Rom:nja beleuchtet, andererseits dient das Material dazu, die zentralen Elemente eines modernen Antiziganismus als gesellschaftlichem Herrschaftsverhältnis herauszuarbeiten und die Genese des Antiziganismus in der Aufklärung, im Kapitalismus und in der Staatenbildung zu suchen.

Über die Autorin

Dr. Laura Soréna Tittel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Politische Theorie und Ideengeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort forscht sie seit 2018 im DFG-geförderten Sonderforschungsbereich „Dynamiken der Sicherheit“ zu antiziganistischen Versicherheitlichungspraktiken. In diesem Rahmen entstand auch ihre Doktorarbeit „Politische Theorie des Antiziganismus. Genese und Kritik eines modernen Herrschaftsverhältnisses“, die 2025 bei transcript in der Schriftenreihe der Gesellschaft für Antiziganismusforschung erschienen ist und mit dem Dissertationspreis der Justus-Liebig-Universität Gießen und dem Wilhelm-Liebknecht-Preis der Stadt Gießen ausgezeichnet wurde. Während ihres Masterstudiums in Frankfurt war sie studentischen
Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut.

 

Referierende

Laura Soréna Tittel

Veranstalter

Gesellschaft für Antiziganismusforschung in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut Geschichte und Wirkung des Holocaust

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