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Virtueller Launch der Datenbank "Dynastische Eheverträge"

Der Sonderforschungsbereich "Dynamiken der Sicherheit" lädt alle Interessierten herzlich zum virtuellen Launch der Datenbank "Dynastische Eheverträge" ein. Im Rahmen der Veranstaltung stellen wir die Datenbank und ihre Nutzungsmöglichkeiten vor.

Veranstaltungsdaten

 Über die Datenbank

Die Datenbank „Dynastische Eheverträge in der Frühen Neuzeit“ stellt die forschungsorientierte Aufbereitung dynastischer Eheverträge aus dem Zeitraum zwischen ca. 1500–1800 bereit. Die Auswertung umfasst Eheverträge zwischen Fürstenhäusern, von denen mindestens eines zum Zeitpunkt der Eheschließung entweder königlichen Status besaß oder diesen im Verlauf der Frühen Neuzeit erlangte.

Die Datenbank liefert Informationen über die beteiligten Dynastien und Gemeinwesen, die involvierten politischen Akteure, die Inhalte der Verträge, die Beteiligung ständischer Instanzen, über konfessionelle Bestimmungen, begleitende vertragliche Regelungen oder vorangegangene Konflikte. Begleitend dazu stellt sie jeweils Verweise auf archivalische und gedruckte Überlieferungen und digitale Versionen der Vertragstexte zur Verfügung. 

Dynastische Heiratspolitik der Frühen Neuzeit ist für die historische Forschung bedeutsam, da der dynastische Fürstenstaat ab der Zeit um 1500 und bis zum Ende der Epoche um 1800 die dominierende Form des politischen Gemeinwesens im frühneuzeitlichen Europa darstellte. Monarchinnen und Monarchen prägten die Geschicke Europas mit ihrer an den Ansprüchen ihres dynastischen Familienverbands orientierten Politik in entscheidender Weise. Die Ehepolitik der großen Fürstenhäuser war deshalb ein zentraler Bestandteil der politischen Beziehungen zwischen den Gemeinwesen und Staaten Europas. Dadurch erlangte sie während der Frühen Neuzeit grundsätzliche, im Ergebnis durchaus ambivalente Relevanz für Sicherheit und Frieden.

Die Datenbank stellt eine umfangreiche Informationsquelle und einen anhand verschiedener Parameter durchsuchbaren Zugang zu dynastischen Eheverträgen der Frühen Neuzeit dar, die einen zentralen Bestandteil des europäischen Vertragsrechts bilden. 

Entstanden ist die Datenbank im  Teilprojekt „Dynastische Eheverträge und Versicherheitlichung“ des von der DFG geförderten Sonderforschungsbereichs „Dynamiken der Sicherheit“ der Universitäten Marburg, Gießen sowie des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung entstanden. Die Universität Marburg gewährleistet die dauerhafte Zugänglichkeit der Datenbank.