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Teilprojekt C06
Außenwirtschaftliche Versicherheitlichung

Foto: Unsplash Chuttersnap

3. Förderphase (2022-2025)

Das Teilprojekt zielt darauf ab, ökonomische Sicherheit zu historisieren. Gegenstand der Forschung sind deutsche Unternehmen während der Europäischen Integration und der Dekolonisierung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Erkenntnisse der Analyse sollen eine neue Perspektive auf die Bedeutung von Sicherheit für unternehmerisches Handeln eröffnen. In der Forschung baut das Teilprojekt auf Erkenntnissen aus den ersten beiden Förderphasen (2014-2017 und 2018-2021) auf, in denen anhand von Exportkreditversicherungen das Zusammenspiel von Nationalstaat und Wirtschaft bei der Bewältigung außenwirtschaftlicher Unsicherheit aufgezeigt wurde. Auf Grundlage der Erkenntnisse aus allen 3 Förderphasen strebt das Teilprojekt eine Systhese von Unternehmensgeschichte und Sicherheitsgeschichte an.

Die Prämisse diesbezüglich ist, dass einzelwirtschaftliche Akteure (Unternehmen) ihre Erwartungen zunächst an einer Sicherheitsheuristik orientierten, die noch stark durch die Erfahrungen der beiden Weltkriege und der wirtschaftlichen Erschütterungen der Zwischenkriegszeit geprägt war. Von den 1950er-Jahren bis zum Ende des Kalten Krieges setzte sich eine wirtschaftliche Internationalisierung durch. Als deren Folgen nahmen Unternehmen eine zunehmende Konkurrenz aber auch Chancen der Weltmarktöffnung wahr. Gleichzeitig verbanden sie mit der wirtschaftlichen Internationalsierung eine neue Qualität von Unsicherheit, bis hin zur Bedrohung unternehmerischer Entscheidungsfreiheit und Handlungsautonomie.

Das Teilprojekt fragt daher nach Wahrnehmungen, Erwartungen und Konsequenzen der europäischen Integration. Im Fokus der Untersuchung stehen deutsche Unternehmen aus Branchen, deren internationale Geschäftsfelder im Untersuchungszeitraum (ca. 1950 bis 1990) starkem Wandel und Veränderungsdruck unterlagen.

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