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Museum als Paradigma 

Der Frankfurter Dom und seine Dinge

Kerstin Johannsen

Foto: Johannsen

Im Zentrum dieses kunsthistorischen REDIM-Teilprojekts steht die Sammlung des Dommuseums in Frankfurt am Main. Ein Großteil der Sammlung wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Rahmen der Neuausstattung des Doms nach dem Brand im Jahr 1867 erworben. Diese Objekte bilden heute den Hauptbestand des Museums. Neben einer Aufarbeitung der historischen Kontexte der Sammlungsentstehung wird die Inszenierung der Objekte im Verlauf der Zeit untersucht. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten waren die Objekte beispielsweise Teil der privaten Sammlung des Stadtpfarrers Münzenberger, wurden in liturgischen Handlungen verwendet, waren in der Sakristei des Doms (teil)öffentlich zugänglich und wurden schließlich in verschiedenen Ausstellungskonstellationen seit 1987 im musealen Kontext präsentiert.

Sammlungsgeschichte und Ausstellungssituation sind auf unterschiedliche Weise miteinander verbunden: Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts das angeschafft, was für die Ausstattung der Kirche und der Verwendung in den Gottesdiensten gewünscht war. Daher gibt es im 19. Jahrhundert noch keine klare Trennung zwischen dem Dom und seiner Architektur und Innenausstattung einerseits und der Sammlung im heutigen Sinn andererseits. Die Möglichkeiten einer musealen Präsentation heute werden dennoch entscheidend durch in dieser Zeit angeschafften Objekte geprägt. Daher wird auch der Frage nachgegangen, welche (Bedeutungs-)Dynamiken die Objekte entstehen lassen, die mit bestimmten Intentionen für ihre Bestimmung im liturgischen Gebrauch ausgewählt wurden und nun Teil des Museums geworden sind. Hierzu und zur Analyse der einzelnen Ausstellungssituationen geben verschiedene archivalische Quellen Informationen. Vor allem Fotografien und andere bildhafte Darstellungen sind wichtig, um exemplarische Einzelobjekte und ihren Ausstellungskontext zu rekonstruieren.

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