04.08.2017 Bühne für den internationalen Dialog

Internationale Sommeruniversität der Philipps-Universität bringt Studierende ins Gespräch

Etwa 60, vornehmlich junge Menschen, augenscheinlich unterschiedlicher Nationalitäten und Religionen, posieren herumalbernd für ein Gruppenfoto auf Treppenstufen.
Philipps-Universität | Hela Ben Arab
Zusammen Lachen, zusammen Lernen. Studierende und Dozent/innen hatten schon zur Eröffnung der International Summer University der Philipps-Universität Marburg jede Menge Spaß.

Seit Montag, den 24. Juli 2017 läuft die 19. Hessische Internationale Sommeruniversität Marburg (ISU). 57 Studierende aus 13 verschiedenen Ländern sind in diesem Jahr zusammengekommen, um sich bis zum 18. August mit dem Themenkomplex „Business, Politics and Conflicts in a Changing World“ auseinanderzusetzen. Dabei werden insbesondere der Nahe und Mittlere Osten sowie globale Migrationsbewegungen in den Blick genommen; die wissenschaftliche Leitung der ISU liegt bei Dr. Johannes M. Becker aus dem Zentrum für Konfliktforschung und Dr. Leslie Tramontini vom Centrum für Nah- und Mitteloststudien.

Die internationalen Studierenden wählen aus insgesamt acht Lehrveranstaltungen der Themengebiete Friedens- und Konfliktforschung, Nah- und Mitteloststudien, Wirtschaftswissenschaften und Germanistik je zwei Seminare aus. Diese Fachseminare werden durch Deutschkurse, themenbezogene Rahmenveranstaltungen und Exkursionen ergänzt.

Für Yang Jiayu, einen Teilnehmer aus der Volksrepublik China, gaben die thematischen Schwerpunkte den Ausschlag, an der Marburger ISU teilzunehmen: „Meinen Master möchte ich gerne in Nahoststudien machen; die Module zu Nahoststudien sowie zur Friedens- und Konfliktforschung passen wunderbar zu meinem Vorhaben.“

Neben dem Fachlichen steht für die Teilnehmenden insbesondere der Dialog mit Menschen aus anderen Ländern im Vordergrund. Für Liora Gofshtein aus Israel war das der Grund sich für die ISU anzumelden. „Ich bin nach Marburg gekommen, um zu lernen, Konflikte aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Marburg ist einer der wenigen Orte, an denen ich mit Menschen aus der ganzen Welt und aus meiner Region zusammenkommen und reden kann.“

Zur Eröffnungsfeier der ISU im Max-Kade-Zentrum des Studentenwerks Marburg waren auch Vertreter der muslimischen und jüdischen Gemeinden in Marburg geladen; auch sie betonen die Bedeutung des menschlichen Miteinanders. „Marburg ist ein Beispiel des Friedens, der Kommunikation und der Toleranz“, betonte Dr. Hamdi Elfarra, der stellvertretende Vorsitzende der muslimischen Gemeinde in Marburg. „Diese Stadt wird euch lehren, miteinander und nicht übereinander zu reden. Vergesst für die nächsten vier Wochen die Konflikte dieser Welt und nutzt sie für den gemeinsamen Dialog.“ Auch Amnon  Orbach, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde, hob das Miteinander hervor: „Lasst uns heute Abend als Freunde hier zusammen sitzen.“

Die Verantwortung für die Ausrichtung der Marburger ISU liegt beim Dezernat Internationale Angelegenheiten und Familienservice der Philipps-Universität Marburg. Hessische Internationale Sommeruniversitäten sind ein Gemeinschaftsprojekt der hessischen Universitäten und werden an Hochschulen in Kassel, Fulda, Gießen, Frankfurt und Darmstadt durchgeführt. Sie werden gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

 

Weitere Informationen:

www.uni-marburg.de/isu

Wissenschaftliche Leitung:

Dr. Leslie Tramontini, tramont@staff.uni-marburg.de

PD Dr. Johannes M. Becker, becker1@staff.uni-marburg.de

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