21.06.2019 Fachbereiche und Zentren: Gemeinsam flexibel und stabil

Podiumsdiskussion widmete sich dem Verhältnis von Fachbereichen und wissenschaftlichen Zentren an der Philipps-Universität

Gruppenbild der Podiumsdiskussion, im Vordergrund das Publikum
Foto: Henrik Isenberg
An der Podiumsdiskussion nahmen teil (von links nach rechts): Prof. Dr. Axel Schölmerich, Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel, Marion Kuchenny, Prof. Dr. Benedikt Stuchtey, Prof. Dr. Katharina Krause und Prof. Dr. Wolfgang Stolz.

Unter dem Motto „Fachbereiche vs. Zentren?“ diskutierten am 19. Juni 2019 Vertreterinnen und Vertreter aus den wissenschaftlichen Zentren der Philipps-Universität, dem Präsidium und den Fachbereichen mit dem Rektor der Ruhr-Universität Bochum über das Verhältnis von Fachbereichen und wissenschaftlichen Zentren. Etwa 90 Besucherinnen und Besucher aus allen Statusgruppen der Universität verfolgten die Diskussion in der Aula der Alten Universität, die von Marion Kuchenny vom Hessischen Rundfunk moderiert wurde.

„Unsere Zentren sind sehr vielfältig. So vielfältig wie die Fachbereiche, so vielfältig wie die Universität insgesamt.“ Mit dieser Zusammenfassung eröffnete die Präsidentin, Prof. Dr. Katharina Krause, die Abendveranstaltung. Die Zentren der Philipps-Universität variieren nicht nur in Bezug auf Forschungsthemen, Entstehungsgeschichte, Struktur und finanzielle Ausstattung, auch in Bezug auf Aufgaben, die sie zum Beispiel im Bereich der Lehre wahrnehmen, gibt es große Unterschiede.

Zu Beginn der Diskussionsrunde vermittelte Prof. Dr. Axel Schölmerich, Rektor der Ruhr-Universität Bochum, einen ersten Einblick in eine mögliche Typologie und die Vor- und Nachteile der Organisationseinheit Wissenschaftliches Zentrum. Auch in Bochum gibt es eine Vielzahl von Zentren („Research Departments“), die die Arbeit der Fachbereiche themenorientiert ergänzen.

Die Vielfalt der Zentren spiegelte sich auf dem Podium wider durch Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel, geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Konfliktforschung, einem sozialwissenschaftlichen Zentrum mit Studiengängen, Professuren und Geschäftsführung, auf der einen und Prof. Dr. Wolfgang Stolz vom Wissenschaftlichen Zentrum für Materialwissenschaften, einem naturwissenschaftlichen Zentrum mit sehr guter technischer Ausstattung, auf der anderen Seite.

Sie beide betonten die Vorteile interdisziplinärer Perspektiven, manche Themen könnten schließlich nur dann bearbeitet werden, wenn die Expertise verschiedener Fächer zusammenkomme. Gleichzeitig drückten sie aber auch ihre Wertschätzung für die Arbeit der Fachbereiche aus, für ihre Rolle bei der Weiterentwicklung der Fächer, aber auch in der Lehre und der universitären Selbstverwaltung. Auch der Vertreter der Fachbereiche auf dem Podium, Dr. Benedikt Stuchtey, Professor am Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften und ehemaliger Dekan betonte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Zentren und Fachbereichen. Schließlich müsse die Bildung von Zentren ja nicht automatisch dazu führen, dass andere Themen in die Peripherie getrieben würden.

Einig war man sich auf dem Podium darüber, dass die Universität nur im Miteinander von Disziplinen und Zentren zukunftsfähig bleiben kann. Die Fachkulturen sorgen für Grundständiges und Stabilität und bieten, nicht zuletzt in der Lehre, Orientierung und Sicherheit. Die Zentren können flexibel auch aktuelle Forschungsfragen etablieren. Dabei handelt es sich aber nicht um ein Entweder-oder. Nur aus dem Dialog der Einrichtungen könne sowohl Stabilität als auch Flexibilität erwachsen. Auch in Zukunft brauche die Universität immer wieder die nötige Flexibilität, um Entwicklungen in Wissenschaft und Gesellschaft aufgreifen und zielgerichtet in all ihren Aufgabenbereichen integrieren zu können.

Die Podiumsdiskussion Fachbereiche vs. Zentren bildete den Abschluss des ersten Tags der Zentren der Philipps-Universität Marburg. Unter dem Titel „Gelebte Interdisziplinarität. 13 Zentren auf einen Blick“ zeigten die wissenschaftlichen Zentren der Philipps-Universität, welche Schwerpunkte sie in Lehre, Forschung und Nachwuchsförderung setzen. Forscherinnen und Forscher aber auch Studierende und andere Interessierte tauschten sich über die Arbeit der Zentren aus.

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