28.02.2019 Schulprojekt Robotikum erhält 10.000 Euro Förderung

Initiative Wissenschaft im Dialog fördert Schulprojekt der Universität Marburg zum Umgang mit künstlicher Intelligenz

Foto vom Roboter Nao
Foto: ProjectH.E.A.R.T.
„Nao“ ist einer der Roboter, den die Schülerinnen und Schüler im Robotikum der Universität Marburg genauer kennenlernen.

Im Frühjahr 2018 startete das Robotikum an Marburger Schulen, bei dem Schülerinnen und Schüler die Funktionen humanoider Roboter kennenlernen und Erfahrungen im Umgang mit künstlicher Intelligenz sammeln. Die Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD) zeichnet das Robotikum nun mit 10.000 Euro aus. Es ist damit eines von insgesamt 15 Projekten, die im Rahmen des Hochschulwettbewerbs zum Wissenschaftsjahr 2019 – Künstliche Intelligenz „Zeigt eure Forschung!“ ausgezeichnet werden. Der Wettbewerb wird von der Initiative WiD veranstaltet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, um einen öffentlichen Dialog über künstliche Intelligenz anzuregen. Das Robotikum wird von der Philipps-Universität mit Unterstützung der Stadt Marburg und der Sparkasse Marburg-Biedenkopf umgesetzt.

Das Robotikum ist ein dreitägiges „Roboter-Praktikum“ für Schülerinnen und Schüler aller Schultypen ab Klasse 8. Am ersten Tag lernen die Jugendlichen die Roboter „Didi“, „Dodo“, „Miki“ und „Nao“ kennen, führen erste Dialoge mit ihnen und programmieren selbst erste Sprachausgaben der Roboter. Am zweiten Tag geht es darum, wie Roboter sich bewegen und wie sie animiert werden. Zum Abschluss lernen die Schülerinnen und Schüler, wie Roboter sehen und fühlen, wie sie Gesichter und Emotionen erkennen können. Außerdem bekommen die Jugendlichen eigene kleine Aufgaben und Projekte, die sie zum Abschluss ihren Klassen präsentieren können. „Es geht also nicht nur darum, wie Motorik, Bilderfassung und Sprachverarbeitung funktionieren, sondern auch um das Verhältnis zwischen Mensch und Roboter“, sagt Prof. Dr. Jürgen Handke von der Universität Marburg, der das Projekt koordiniert. Handke forscht seit einigen Jahren im Bereich Robotik und setzt humanoide Roboter in der Lehre an der Philipps-Universität ein. Dafür wurden er und sein Team schon mehrfach für digitale Lehrinnovation ausgezeichnet. „Unser Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler die Roboter nicht nur kennenlernen und verstehen, sondern dass sie ein eigenes algorithmisches Denken entwickeln. Das ist in der heutigen digitalen Welt besonders wichtig“, sagt Handke.

Mit dem Preisgeld kann die Kommunikation über das Projekt ausgeweitet werden. Darüber hinaus ermöglicht die Auszeichnung die Teilnahme an einer Schulung zur Wissenschaftskommunikation von Wissenschaft im Dialog. Im Dezember 2019 wird die Jury die 15 Kommunikationsprojekte dann noch einmal begutachten: Welche Ideen wurden am besten umgesetzt? Welche Formate erwiesen sich als besonders geeignet, um eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema anzuregen? Bis dahin halten die Teams die Öffentlichkeit über ihre Fortschritte auf dem Laufenden.

Weitere Informationen:

www.hochschulwettbewerb.net

www.wissenschaft-im-dialog.de

https://www.project-heart.de/robotikum/

 

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