30.06.2020 Universität Marburg ist erfolgreich mit Forschungsdaten-Expertise

Philipps-Universität ist an zwei Konsortien zur Nationalen Forschungsdaten-Infrastruktur beteiligt

Binärcode in grün auf schwarzem Grund - Symbolbild
Foto: Coloubox.de
Ein Binärcode - als Symbol für die Verarbeitung digitaler Informationen.

Die Philipps-Universität Marburg festigt ihre Bedeutung in der Digitalisierung auch national: Sie ist an zwei von neun geförderten Konsortien der Nationalen Forschungsdaten-Infrastruktur (NFDI) beteiligt - an NFDI4Culture und an NFDI4BioDiversity. Die beiden Konsortien werden von Bund und Ländern für die kommenden fünf Jahre gefördert.

„Die Philipps-Universität hat das Entstehen der Konsortien sowohl personell als auch materiell stark unterstützt. Umso mehr freuen wir uns über den Erfolg, gleich zwei Konsortien mitgestalten zu können. Das ist ein Ergebnis unserer bisherigen Entwicklung und gleichzeitig ein wichtiger Baustein für unsere künftige Digitalisierungsstrategie”, sagt Prof. Dr. Thomas Nauss. Der Vizepräsident für Informationsmanagement der Philipps-Universität Marburg betont: „Wir gehen bei der digital gestützten Wissenschaft stark voran. Unser Servicezentrum für digital gestützte Forschung ist zentrale Anlaufstelle für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und entwickelt gemeinsam mit der Zukunftswerkstatt für digital gestützte Lehre auch für Studierende Angebote zum Umgang mit Forschungsdaten.”

NFDI4Culture

NFDI4Culture ist ein Konsortium für Forschungsdaten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern. Federführend ist die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Marburg ist mit zwei Ko-Sprechern an dem Konsortium beteiligt: Dr. Christian Bracht vom Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg (DDK) und Prof. Dr. Malte Hagener vom Institut für Medienwissenschaft und einer der Initiatoren des in Planung befindlichen Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure (MCDCI). Die Universität Marburg übernimmt hier vor allem die Aufgabe, die Qualität von Daten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Dies geschieht über die Etablierung einer FAIR (Findable, Accessible Interoperable, and Re-usable)-Data-Clearingstelle am DDK. Ziel ist, Daten gut und sicher nutzbar zu machen, indem gemeinsame fächerübergreifende Standards für Forschungsdaten erarbeitet und weiterentwickelt werden. 

NFDI4Culture wurde über zwei Jahre in enger Zusammenarbeit zwischen elf Fachgesellschaften, neun Trägerinstitutionen und 52 Partnern entwickelt. Zu den Trägerinstitutionen gehören vier Universitäten (Heidelberg, Köln, Marburg, Paderborn), drei Infrastruktureinrichtungen (FIZ Karlsruhe, TIB Hannover, SLUB Dresden), die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.

NFDI4BioDiversity

Beim Konsortium NFDI4BioDiversity geht es um Biodiversität, Ökologie und Umweltdaten. Unter der Federführung des MARUM der Universität Bremen sind aus Marburg Prof. Dr. Bernhard Seeger vom Fachbereich Mathematik und Informatik als Ko-Antragsteller und das Servicezentrum für digital gestützte Forschung beteiligt. Bernhard Seeger koordiniert eins der fünf Teilprojekte, bei dem unter Beteiligung der Universität Gießen und weiteren Partnern die Softwareinfrastruktur für ein aktives Datenmanagement entwickelt wird. Das Servicezentrum wird eine Trainingsplattform bereitstellen, um die Kompetenzen der Benutzer im Bereich des Forschungsdatenmanagements zu stärken. 

Hintergrund

Bund und Länder haben am vergangenen Freitag in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) neun von 22 antragstellenden Konsortien für die Förderung ausgewählt. Grundlage dafür bildete eine Förderempfehlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die NFDI ist eine Innovation in der deutschen Wissenschaftslandschaft. Sie soll dazu beitragen, die oft dezentral, projektförmig und temporär gelagerten Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das deutsche Wissenschaftssystem systematisch zu erschließen. Die NFDI soll Standards im Datenmanagement setzen und als digitaler, regional verteilter und vernetzter Wissensspeicher Forschungsdaten nachhaltig sichern und nutzbar machen.

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