20.10.2022 „Sauberer“ Abschluss der Ersti-Woche

Studierende und Freiwillige aus Marburg räumen auf

Gruppenfoto der Beteiligten.
Foto: Simone Rausch
Sie trotzen dem Regen: Nach zwei Jahren Corona-Pause haben sich Studierende und andere Freiwillige zum Abschluss der Ersti-Woche zum Müllsammeln getroffen.

Nach zwei Jahren „Coronapause“ ist die erste OE – die Woche der studentischen Orientierungseinheiten zum Semesterstart – in Präsenz mit einer Müllsammelaktion zu Ende gegangen. Über 100 Studierende und Freiwillige aus der Stadtgesellschaft beteiligten sich trotz strömenden Regens am großen Saubermachen. Sie sammelten rund 40 Säcke mit insgesamt 280 Kilogramm Müll. Marburger Unternehmen unterstützten die Aktion mit Spenden für eine Tombola.

Drei Stunden waren die Teams auf beiden Seiten der Lahn unterwegs – vom Northamptonpark bis zu den Afföller Wiesen und über den Hermann-Cohen-Weg bis zu den Lahnwiesen unterhalb der Ludwig-Schüler-Brücke. Dort räumten sie die Hinterlassenschaften auf. „Die Sammelaktion ist ein tolles Beispiel für lebendige, gleichberechtige Zusammenarbeit der Studierenden mit der Stadtverwaltung und der alteingesessenen Marburger Stadtgesellschaft“, lobt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies die Initiative der Fachschaften.

„Die neuen Studierenden zeigen mit der Sammelaktion, dass sie verantwortungsvoll in den neuen Lebensabschnitt Studium starten und die Universität nicht losgelöst von der Stadtgesellschaft sehen. Ich freue mich über den Erfolg der gemeinsamen Initiative der Fachschaften, der universitären Studienberatung und der Stadt“, stimmt der Präsident der Philipps-Universität, Professor Dr. Thomas Nauss, zu.

„So sauber waren die Lahnwiesen seit drei Jahren nicht mehr“, freut sich auch die Ortsvorsteherin des Campus-Viertels, Dr. Sabine Schock: „Gerade am Fluss haben selbst vermeintlich kleine Verschmutzungen große Auswirkungen. So können durch eine einzelne Zigarettenkippe 40 bis 60 Liter sauberes Wasser unbrauchbar werden.“

Ziel der Müllsammelaktion war es, alle Beteiligten und im Besonderen die neu ankommenden Studierenden für einen umweltgerechten Umgang mit dem eigenen Müll zu sensibilisieren: „Die Abfallbelastung im Allgemeinen ist viel zu hoch. Aber jede und jeder kann etwas dagegen tun, auch vor der eigenen Haustür. Dieses Bewusstsein und ein verantwortungsvolles Miteinander wollen wir fördern“, erklärt Adrian Schneider von der Fachschaft Erziehungswissenschaften, der gemeinsam mit Lucas Gottesleben, Mitglied der Fachschaft Biologie, die Initiative erneut ins Leben gerufen hat. 2019 fand die studentische Aufräumaktion zum ersten Mal statt, 2022 war nun die dritte Auflage. Die skurrilsten Funde in diesem Herbst waren nach Auskunft der Studierenden eine zum Teil abgebrannte Tonne, ein Autoreifen sowie eine mit Schlamm bedeckte Kinderpuppe.

Belohnt wurde das Engagement der Teilnehmenden mit einer anschließenden Tombola. Dr. Sabine Schock übernahm die Losziehung und konnte unterschiedlichste Prämien aus dem Fundus von über 40 Preisen an die engagierten Müllsammler*innen verteilen. Gestiftet wurden die verlosten Preise von lokalen Unternehmen und Einrichtungen (namentlich in alphabetischer Reihenfolge: AquaMar, BléNoir, Buchhandlung Am Markt, Buchhandlung Jakobi, Buchhandlung Roter Stern, Café Wertvoll, Cineplex Marburg, Heinzelmännchen, KaffeeKästchen, Kaufhaus Ahrens, KFZ, Kletterhalle Marburg, MyRegalBrett, Stadtwerke Marburg, TypoPoetry, Weltladen, Marburg Gutscheine als Spende der Stadtverwaltung).

Neben dem Fachbereich Erziehungswissenschaften und und dem der Biologie waren weitere Fachschaften wie die Fachschaft Sport oder die Fachschaft Fremdsprachliche Philologien beim Müllsammeln dabei. Unterstützt wurde die Vorbereitung von der Green-Office AG der Philipps-Universität Marburg. Auf Seite der Stadtverwaltung waren der Fachdienst Gefahrenabwehr und Gewerbe, der Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel sowie der Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg (DBM) an Planung, Organisation und Durchführung beteiligt.

Verantwortungsvolles und harmonisches Miteinander leben, die Umwelt schützen und die Zusammenarbeit von Stadt und Universität fördern: Das war ein „sauberer“ Abschluss für die OE-Woche 2022. Eine ähnliche Veranstaltung soll daher im nächsten Jahr wieder organisiert werden – da sind sich alle Beteiligten einig.

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