25.05.2022 „Was wir aus historischen Pandemien lernen“

Archäogenetiker Johannes Krause ist zu Gast bei den Marburger Wissenschaftsgesprächen

Foto von Prof. Dr. Johannes Krause
Foto: Thomas Victor
Prof. Dr. Johannes Krause, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, hält am 31.5.2022 den öffentlichen Abendvortrag bei den Marburger Wissenschaftsgesprächen.

Den öffentlichen Abendvortrag bei den dritten Marburger Wissenschaftsgesprächen hält der Archäogenetiker Prof. Dr. Johannes Krause, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Sein Thema ist „Die genetische Geschichte der Pest: Was wir aus historischen Pandemien lernen“. Am Dienstag, 31. Mai 2022, spricht er ab 19:00 Uhr im Vortragsraum der Universitätsbibliothek der Philipps-Universität, Deutschhausstraße 9. Der Vortrag kann von der allgemeinen Öffentlichkeit im Livestream mitverfolgt werden. Eine Teilnahme in Präsenz ist nach möglich.

Im Mittelpunkt der Forschung von Johannes Krause steht die archäogenetische Analyse menschlicher DNA. Krause wirkte unter anderem an der Entschlüsselung des Erbguts des Neandertalers mit. Ihm gelang der Nachweis, dass der Neandertaler und der moderne Mensch dieselbe Version des Sprachgens FOXP2 teilen. 2010 gelang ihm erstmalig der Nachweis einer neuen Menschenform, des Denisova-Menschen, anhand von genetischen Daten aus sibirischen Knochenfunden. Zu Krauses wissenschaftlichen Schwerpunkten gehören auch die Erforschung (prä-)historischer Migrationsbewegungen von Menschengruppen, die Erforschung von Krankheitserregern aus historischen Epidemien und die menschliche Evolution. Johannes Krause war 2019 einer der Initiatoren und Mitunterzeichner der Jenaer Erklärung gegen Rassismus bzw. gegen Konzepte, die Menschengruppen im biologischen Sinne „Rassen“ zuordnen.

Mit der Veranstaltungsreihe „Marburger Wissenschaftsgespräche“ möchte die Philipps-Universität den fächerübergreifenden Diskurs zu aktuellen Themen in und über Marburg hinaus intensivieren. Auf dem Programm stehen ein interdisziplinäres Symposium mit eingeladenen Gästen, ein öffentlicher Abendvortrag sowie ein Kolloquium für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden sowie für Promovierende der Universität. Die wissenschaftlichen Leiter der dritten Marburger Wissenschaftsgespräche sind der Mediziner Prof. Dr. Andreas Neubauer und der Genetiker Prof. Dr. Michael Bölker.   

weitere Informationen zu den Marburger Wissenschaftsgesprächen

Teilnahme in Präsenz oder online möglich

Interessierte, die in Präsenz teilnehmen möchten, werden gebeten, sich per E-Mail bei anzumelden.

Der Vortrag wird auch als Livestream online übertragen.

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