16.11.2020 Neubau für die Anatomie nimmt Form an

Institutsgebäude auf den Lahnbergen löst alte Anatomie der Universität Marburg in der Innenstadt ab

Blick auf Rohbau mit Baukran im Vordergrund. Ein Teil des Baukrans wird mit einem mobilen Kran abgebaut.
Foto: Markus Farnung
Der Neubau für die Anatomie auf dem Campus Lahnberge nimmt Form an. Anfang November wurde der Baukran abgebaut.

Das Institut für Anatomie und Zellbiologie erhält ein neues Institutsgebäude mit Lehr- und Laborräumen auf dem Campus Lahnberge. Der Rohbau ist weitgehend fertiggestellt. Das für den Herbst geplante Richtfest muss aber wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Voraussichtlich zum Wintersemester 2022/23 soll das Gebäude in Betrieb genommen werden. In erster Linie sollen dort Praktika für das Studium der Human- und Zahnmedizin stattfinden. Die Forschungslabore und die Büros der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden im benachbarten Synmikro-Modulbau untergebracht. Synmikro, das Zentrum für synthetische Mikrobiologie, wird voraussichtlich 2021 den neuen Forschungsbau – ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft – beziehen. Nach jetzigem Stand wird der neue Anatomie-Bau inklusive Ersteinrichtung insgesamt rund 17 Millionen Euro kosten. Es entstehen knapp 1.700 Quadratmeter Nutzfläche. Die Philipps-Universität Marburg hat die Bauherrschaft übernommen.

„Mit unserem Hochschulinvestitionsprogramm HEUREKA, das jetzt bereits in die dritte Auflage geht, unterstützen wir die bauliche Entwicklung der hessischen Hochschullandschaft bis 2031 mit insgesamt 5,7 Milliarden Euro“, so Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Auch die Philipps-Universität Marburg konnte damit schon zahlreiche Neubauten verwirklichen. Das Gebäude für das Institut für Anatomie und Zellbiologie ist ein weiterer aus HEUREKA-Mitteln finanzierter Zuwachs – und führt eine wichtige Entwicklung fort: Mit der Verlagerung des Instituts aus der Stadtmitte heraus stärken wir weiter die Medizinfakultät auf dem Campus Lahnberge. Besonders freut mich dabei, dass die Universität dieses Projekt im Rahmen ihrer Teilbauautonomie erfolgreich meistert.“

Der Neubau für die Anatomie wurde aufgrund einer neuen Festsetzung der Formaldehyd-Grenzwerte dringend erforderlich. Das bestehende, 1902 fertiggestellte Anatomie-Gebäude in der Robert-Koch-Straße in der Marburger Innenstadt kann aus statischen Gründen nicht mit der notwendigen Lüftungs- und Absaugtechnik nachgerüstet werden. Im Neubau wird eine neue Technologie realisiert, die die Einhaltung der Formaldehyd-Grenzwerte in den Unterrichtsräumen ermöglicht.

„Der Neubau der Anatomie wird eine Lern- und Forschungsumgebung auf neuestem Stand bieten. Wir freuen uns, dass der Bau bald für die Ausbildung im Medizin-Studium sowie für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur Verfügung stehen wird“, sagt die Präsidentin der Philipps-Universität, Prof. Dr. Katharina Krause. 

Der Bau wird zwei Präparier-Säle, einen Histologie-Saal, Seminarräume, eine Prosektur zur Konservierung und Vorbereitung der Körperspenden sowie Räumlichkeiten für die Haustechnik beherbergen. Wegen des Gefälles im Baugelände, erscheint der Bau nach Norden hin zweigeschossig, nach Süden sind drei Geschosse sichtbar. Im Westen entsteht ein Vorplatz, der mit einer Freitreppe die unterschiedlichen Ebenen verbindet.

Die Stahlbetonkonstruktion des Gebäudes erhält eine Klinker-Fassade, die teilweise durch großflächige, glatte Fassadenelemente unterbrochen wird. Fenster und Wetterschutzgitter werden durch Alublechrahmen eingefasst und strukturieren das Fassadenbild linear.

Das Projekt wird wegen seiner Dringlichkeit im Vorgriff auf die Finanzmittel aus dem „Heureka II“-Programm der hessischen Landesregierung finanziert. Die Philipps-Universität Marburg führt den Bau in Teilbauautonomie gemeinsam mit dem Architektur-Planungsbüro Rohling durch.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website zu den Bauvorhaben auf dem Campus Lahnberge.

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