05.10.2022 Zu komplex für kurze Botschaften?

Diskussion zu „Herausforderung Wissenschaftskommunikation“ beim Tag der Wissenschaftler*innen

Das Foto zeigt, von links nach rechts, Florian Gödel, Dr. Theresa Roth, Dr. Hannes Schihada, Dr. Christina Beck und Moderatorin Dr. Ines Braune bei der Podiumsdiskussion.
Foto: Christian Stein
Podiumsdiskussion mit Florian Gödel, Dr. Theresa Roth, Dr. Hannes Schihada, Dr. Christina Beck und Moderatorin Dr. Ines Braune (von links nach rechts).

Spätestens die Corona-Pandemie hat die Kommunikation von Wissenschaftler*innen stark in den öffentlichen Fokus gerückt. Nicht immer ist Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse dabei gelungen, denn häufig kollidieren journalistische und/oder politische Erwartungen, wie der Wunsch nach eindeutigen Prognosen oder kurzen Statements, mit der Komplexität des Forschungsprozesses. Dabei können Wissenschaftler*innen auch persönlich ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. „Herausforderung Wissenschaftskommunikation“ hieß deshalb das Thema beim diesjährigen Tag der Wissenschaftler*innen der Philipps-Universität Marburg (UMR), der am 4. Oktober im Vortragsraum der Universitätsbibliothek stattfand. Im Mittelpunkt des seit 2020 jährlich stattfindenden Austauschtages stehen Wissenschaftler*innen in frühen Phasen ihrer Karriere.

In ihrer Keynote „Herausforderung Wissenschaftskommunikation“ sagte Dr. Christina Beck, Pressesprecherin der Max-Planck-Gesellschaft und Leiterin der Abteilung Kommunikation: „Trotz des großen Vertrauens in die Expertinnen und Experten werden sie nicht gehört, da Verhaltensänderungen schwierig sind, und die Industrie teils dagegen arbeitet.“ Dabei bezieht sie sich mit ihrer Aussage auf Forschungsergebnisse zum Klimawandel, die schon vor 40 Jahren vorlagen.

In der anschließenden Diskussion sprachen Christina Beck, Post-Doc Dr. Theresa Roth (Vergleichende Sprachwissenschaft und Keltologie, UMR), Dr. Hannes Schihada (Pharmazie, UMR) und Florian Gödel (Romanische Philologie, UMR, Mitglied der Promovierendenvertretung) über Fragen zum Thema „Wissenschaftskommunikation in der Krise“. Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Ines Braune, Geschäftsführerin der Marburg University Research Academy.  

Florian Gödel fragte: „Wie machen wir nun unsere Fächer im eigenen Umfeld und an der Universität sichtbar?“ Da helfe Wissenschaftskommunikation, die aber nicht zum Selbstzweck werden dürfe. Dr. Theresa Roth meinte, „Wissenschaftskommunikation gibt die Möglichkeit, die Ziele und Methoden des eigenen Faches zu reflektieren.“

Preise für herausragende Promotionen und Promotionsbegleitung verliehen

Im Anschluss an die Diskussion verlieh Vizepräsidentin Professorin Pankuweit die Promotionspreise für den Jahrgang 2021. „Der Preis ist eine Auszeichnung für Ihre hervorragende wissenschaftliche Arbeit in der Promotion. Ich gratuliere Ihnen dazu sehr herzlich im Namen der gesamten Universität. Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit Ihren außerordentlichen Fähigkeiten Ihren Weg in der Wissenschaft erfolgreich weitergehen“, sagte Pankuweit.

Für ihre Leistungen wurden geehrt: Die Chemikerin Dr. Lea Albert, die Medienwissenschaftlerin Dr. Alisa Kronberger, die Rechtswissenschaftlerin Dr. Mirjam Luber, die Geographin Dr. Johanna Marlene Orellana Alvear und der Chemiker Dr. Simon Werner. Die Promotionspreise der Philipps-Universität werden seit 2005 in vier Sektionen verliehen: Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Philosophie und Kulturwissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften sowie Biowissenschaften und Medizin.

Zum dritten Mal verlieh die Universität einen Preis für exzellente Promotionsbegleitung. „Eine gute Promotionsbegleitung kann einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Promotion leisten und einen erfolgreichen Einstieg in die persönliche wissenschaftliche Weiterentwicklung ermöglichen“, erklärte Pankuweit. Für ihre besonderen Leistungen bei der Promotionsbegleitung erhielten Prof. Dr. Benedikt Stuchtey vom Institut für Neuere und Neueste Geschichte und Prof. Dr. Dr. Thomas Brenner vom Fachbereich Geographie die Auszeichnung. Der Preis für exzellente Promotionsbegleitung wird seit 2020 jährlich in den Kategorien Geistes- und Sozialwissenschaften und Lebens- und Naturwissenschaften verliehen. Die Promovierenden sind maßgeblich an der Nominierung beteiligt.

Weitere Informationen:

Kontakt: 

Prof. Dr. Sabine Pankuweit
Vizepräsidentin für Chancengleichheit und Karriereentwicklung
Tel.: 06421 28-26205
E-Mail:

Dr. Anne Holzapfel
Referatsleiterin
Referat für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Tel.: 06421 28-26470
E-Mail: