11.03.2024 Arbeiten in luftiger Höhe

Einsatz für die Sicherheit am Schornstein des Fernheizwerks

Zwei Industriekletterer seilen sich von einem Schornstein ab.
Foto: Markus Farnung
Einsatz für die Sicherheit in schwindelnder Höhe: Industriekletterer am Schornstein des Marburger Fernheizwerks

Eine Besonderheit im umfangreichen Gebäudebestand der Philipps-Universität ist der rund 100 Meter hohe und weithin sichtbare Schornstein des Fernheizwerks auf den Lahnbergen. Er ist schon länger als zehn Jahre außer Betrieb. Im Jahr 2012 wurde die Anlage stark verkleinert und auf Erdgasbetrieb umgestellt, seit 2020 heizt die Uni umweltfreundlich und klimaschonend mit einem neuen Hackschnitzel-Heizwerk.

Der Schornstein ist schon lange nicht mehr in Betrieb, die Universität kümmert sich aber um den Erhalt des denkmalgeschützten Industriebauwerks aus dem Jahr 1972. Der Turm besteht aus Stahlbeton, der über die Jahre der Witterung ausgesetzt war und nun teilweise brüchig geworden ist. Deshalb schickt die Bauabteilung der Universität regelmäßig Industriekletterer zum Einsatz auf den Turm. In schwindelerregender Höhe sollen sie lose Betonteile entfernen und so die Verkehrssicherheit gewährleisten. 

Detailaufnahme Schäden an Stahlbeton
Foto: Universität Marburg
Die Detailaufnahme vom Schornstein des Marburger Fernheizwerks zeigt die Schäden, die durch Korrosion am Stahlbeton entstanden sind.

Eine Routine-Prüfung im vergangenen Jahr brachte Schäden an zwei Plateaus ans Licht, die sich auf 15 und auf 45 Metern Höhe außen am Turm befinden. Die Verstärkung auf den Unterseiten der Plateaus ist stark korrodiert. Die Korrosion der Radial- und Ringbewehrung hat die Oberfläche des Bewehrungsstahls vergrößert, was wiederum zu Abplatzungen der Betonüberdeckung geführt hat. An zahlreichen Stellen war bereits zu erkennen, dass weitere Abplatzungen unterschiedlicher Größe bevorstehen. 
Diese losen Betonteile können beim Herunterfallen zur Gefahr werden. Deshalb haben Industriekletterer bereits im vergangenen Jahr mit Arbeiten an dem Schornstein begonnen, die jetzt nach einer witterungsbedingten Winterpause fortgeführt werden und regelmäßig wiederholt werden müssen. Für einen mittelfristigen Erhalt des ungenutzten Bauwerks ist eine Betonsanierung nötig.

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