22.03.2024 Studium Generale zur Nachhaltigkeit in Wissenschaft und Praxis

Vortragsreihe in der Universitätsbibliothek beginnt am 17. April

Demonstrierende halten Plakate mit der Aufschrift " we want change" in die Höhe
Foto: colourbox.de
Perspektiven für die Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft zeigt das Studium Generale an der Universität Marburg im Sommer 2024 auf.

Mit der Leitfrage „Wie wollen wir leben?“ eröffnet das Studium Generale an der Philipps-Universität konkrete Perspektiven für die Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft vor Ort in Marburg. Im Sommersemester 2024 lädt die öffentliche Vortragsreihe zum Dialog von Wissenschaft und Praxis ein. Die Veranstaltungen nehmen je ein aktuelles und drängendes Thema wie den Umgang mit knappen Ressourcen, die Gestaltung der Energiewende, die Zukunft des Heizens oder den Schutz der Gesundheit im Zusammenhang mit dem Klimawandel aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick. Wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen ergänzen sich dabei. Im Anschluss an die Vorträge und Dialoge sind Gesprächsrunden mit dem Publikum geplant.

Organisiert wird die Reihe von einem engagierten studentischen Team der  Green Office AG und dem Fachbereich Physik der Philipps-Universität, die mit der Zusammenarbeit an die erfolgreiche interdisziplinäre Ringvorlesung „Perspectives on the sustainability crisis“ aus dem Vorjahr anknüpfen. „Wir wollen Nachhaltigkeit nicht allein technisch und wissenschaftlich denken, sondern Wege aufzeigen, wie wir konkret vor Ort mit der Klimakrise umgehen und Wissen praktisch anwenden können“, betont Johanna Schramm von der Green Office AG. Der Physiker Dr. Lukas Wagner ergänzt: „Die Herausforderungen des Klimawandels verlangen, dass wir auf der Basis fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterdenken, miteinander ins Gespräch und ins Handeln kommen“.

So geht der Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Benjamin Nölting der Frage nach, wie Hochschulen einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung in der Gesellschaft leisten können. Ein spannendes Experiment ist der Abschlussvortrag der Reihe: mit Methoden aus der systemischen Beratung blickt Adrian Ganz gemeinsam mit dem Publikum aus einer fiktiven Zukunft zurück auf den Weg zur Bewältigung der Klimakrise und leitet daraus Lösungsansätze und Handlungsaufforderungen für heute ab. 

Zu den prominentesten Referenten gehört der dänische Soziologe Nikolaj Schultz. Er gilt seit seinem gemeinsam mit Bruno Latour verfassten Memorandum „Zur Entstehung einer ökologischen Klasse“ als ein Vordenker der Klimabewegung. Sein englischsprachiger Vortrag am 29. Mai rückt die politische Dimension der Ökologie in den Fokus.

Das Studium Generale findet immer mittwochs von 18.15 bis 19.45 Uhr im Vortragsraum der Universitätsbibliothek Marburg, Deutschhausstraße 9, statt. Ein Teil der Vorträge findet in englischer Sprache statt. 

Programm Studium Generale im Sommersemester 2024

17. April: Wie wollen wir ZWISCHEN HOCHSCHULE UND PRAXIS ZUSAMMENARBEITEN?

Nachhaltigkeitstransfer - Wie können Hochschulen einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung in der Gesellschaft leisten? / Prof. Dr. Benjamin Nölting (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde)

24. April: Wie wollen wir DIE ENERGIEWENDE GESTALTEN? 

  • Energiewende zur Nachhaltigkeit / Prof. Dr. Jan Christoph Goldschmidt (Philipps-Universität Marburg)
  • Die Universität, eine Kleinstadt in der Stadt - Erfordernisse und Chancen für eine zukunftsorientierte Energieversorgung / Ralf Orths-Rustige (Philipps-Universität Marburg, Klimaschutzumsetzungsmanager)

8. Mai: Wie wollen wir MIT WASSER UMGEHEN? 

  • The Worlds of Water in Colombia: Conflicts, Challenges and Opportunities / Lorena Aja Eslava (Universidad del Magdalena, Kolumbien)
  • Water - Source of Future Conflicts in Germany? / Prof. Dr. Peter Chifflard (Philipps-Universität Marburg)

15. Mai: Wie wollen wir MIT ROHSTOFFEN UMGEHEN? 

Regenerieren statt erschöpfen: Warum wir Energie- und Rohstoffwende zusammenbringen müssen / Hannah Pilgrim (PowerShift e.V., Leiterin AK Rohstoffe)

22. Mai: Wie wollen wir UNSERE GESUNDHEIT SCHÜTZEN?

Klimawandel - Risiken und Chancen für die menschliche Gesundheit / Dr. Veronika Huber (Ludwigs-Maximilians-Universität München, Helmholtz Zentrum München)

29. Mai: Wie wollen wir POLITISCH SEIN? 

Three Points for the Political Ecologists to Remember / Nikolaj Schultz (University of Copenhagen)

5. Juni: Wie wollen wir NATUR (RECHTLICH) VERORTEN? 

  • Frösche, Affen, Orchideen und Flüsse gewinnen Gerichtsverfahren! / Jenny Garíca Ruales (Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, Philipps-Universität Marburg)
  • Rechte der Natur - Transformationspotenzial für das deutsche Recht / Elena Ewering (Universität Kassel)

12. Juni: Wie wollen wir MIT KLIMARISIKEN UMGEHEN?

Schäden durch Extremwetter: Die aktuelle Lage im historischen Kontext und Ausblick unter dem Klimawandel / Dr. Thomas Krismer (Munich Re)

19. Juni: Wie wollen wir IM LABOR ARBEITEN? 

Nachhaltigkeit im Labor - Im Spannungsfeld zwischen Ambition, Regulatorik, und Laborpraxis / Dr. Hermine Hitzler (Max-Planck-Gesellschaft Generalverwaltung) und Dr. Istemi Kuzu (Philipps-Universität Marburg)

26. Juni: Wie wollen wir GRENZEN VERANTWORTEN? 

  • Hinter Mauern. Wie die zunehmend militante Migrationsabwehr die Demokratie gefährdet / Prof. Dr. Volker Heins (Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Universität Bielefeld)
  • Asyl aus rechtsethnologischer Perspektive / Alexandra Obermüller (Justus-Liebig-Universität Gießen, Refugee Law Clinic Gießen)

3. Juli: Wie wollen wir HEIZEN?

  • Transformation der Wärmeversorgung in Städten und Dörfern: Beispiele aus Kassel und Bracht / Apl. Prof. Dr. Ulrike Jordan (Universität Kassel)
  • Wie kann eine Kommune die Bürger*innen bei ihrer Wärmewende unterstützen? - Förderrichtlinien und Energieberatung in Marburg / Paula Winter (Stadt Marburg, Energieberaterin Fachdienst Klimaschutz)

10. Juli: Wie wollen wir STÄDTE GESUND GESTALTEN?

Urbanicity and mental health. Inter- and transdisciplinary approach in research and practice / Prof. Dr. Dipl. Psych. Ulrike Kluge (Humboldt-Universität zu Berlin)

17. Juli: Wie wollen wir LUST AUF DIE ZUKUNFT ERZEUGEN?

Der Blick zurück aus der Zukunft - Ein Abschlussworkshop zu  Zukunftsgestaltung / Dipl. Ing. ETHZ/Transformationsbegleiter Adrian Ganz (Das PolitikLabor)

Mehr Informationen zum Studium Generale: www.uni-marburg.de/studiumgenerale

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