01.03.2024 Uni Marburg ist „Gleichstellungsstarke Hochschule“

Philipps-Universität überzeugt doppelt im Professorinnenprogramm

viele Hände aufeinander von Menschen, die in einem Kreis stehen. Zu sehen sind nur die Arme der Personen
Foto: Colourbox.de/Peopleimages
Das Professorinnenprogramm trägt dazu bei, mehr Frauen in der Wissenschaft zu halten. Unterstützung und Zusammenhalt spielen dabei eine wichtige Rolle.

Mehr Frauen auch nach der Promotion im Wissenschaftssystem zu halten – das ist das Ziel des Professorinnenprogramms von Bund und Ländern. Die Philipps-Universität Marburg war auch in der vierten Programmphase erfolgreich und kann für die kommenden fünf Jahre Anschubfinanzierung für bis zu drei weiblich besetzte Professuren beantragen – insgesamt bis zu 3 Millionen Euro. 

An der aktuellen Auswahlrunde des Programms beteiligten sich 108 Hochschulen aus allen 16 Bundesländern. 92 von ihnen überzeugten ein unabhängiges Begutachtungsgremium mit ihren gleichstellungspolitischen Strukturen und Maßnahmen. Insgesamt 22 Hochschulen erhielten zudem das Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ und können zusätzliche Mittel beantragen. Die Universität Marburg gehört zu den Hochschulen in dieser Spitzengruppe. 

„Vielfalt und Respekt inspirieren unser Handeln. Die Auszeichnung unterstreicht, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss. „Die Förderung von Wissenschaftlerinnen, insbesondere auf dem Weg zur Professur, ist dabei in Marburg schon lange fester Bestandteil der Wissenschaftsförderung“, ergänzt Prof. Dr. Sabine Pankuweit. Die Vizepräsidentin für Chancengleichheit und Karriereentwicklung an der Universität Marburg fügt hinzu: „Wir sind seit 2008 bereits das vierte Mal erfolgreich im Professorinnenprogramm und setzen gerne unseren Weg fort, um die Anzahl der Wissenschaftlerinnen in Spitzenfunktionen der Universität in Richtung Parität weiter zu erhöhen sowie die Gleichstellung von Frauen und Männern strukturell noch stärker zu verankern und unterstützen zu können.“ 

Die Philipps-Universität hat über das Professorinnenprogramm bisher neun Professuren finanziert. Aber auch für Nachwuchswissenschaftlerinnen, Studentinnen und Schülerinnen wurde Gleichstellung gefördert, zum Beispiel durch Abschlussstipendien und Brückenstellen für alle Fächer oder fachbereichsspezifische Maßnahmen etwa in der Physik, Biologie, Geografie sowie Geschichte und Kulturwissenschaften. 

In der neuen Programmphase stehen vor allem die aktive Rekrutierung von Frauen und die Stärkung dezentraler Gleichstellungsstrukturen im Fokus. „Wir haben in den vergangenen Jahren die Gleichstellungsarbeit inhaltlich noch deutlich breiter aufgestellt und strukturell verankert. Dabei profitieren wir auch sehr von der engen Zusammenarbeit mit der Antidiskriminierungsstelle“, sagt Dr. Nina Schumacher, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Philipps-Universität. Bewährte Instrumente wie Mentoring-Programme, „MINT-Summer-School for Girls“ oder die sehr gut nachgefragten Fonds für Wissenschaftlerinnen in der Qualifikationsphase sollen weitergeführt werden. Zusätzlich will die Universität aber Mittel zur Gewinnung von Professorinnen und Nachwuchsgruppenleiterinnen bereitstellen und noch mehr fachbereichsspezifische Gleichstellungsprojekte initiieren.

Hintergrund: Professorinnenprogramm

Bund und Länder haben 2008 das Professorinnenprogramm ins Leben gerufen, um mehr Frauen auch nach der Promotion im Wissenschaftssystem zu halten. Insgesamt stehen in der vierten Programmphase 320 Millionen Euro zur Verfügung. Die Förderhöchstsumme pro Jahr und Professur beträgt 165.000 Euro, durch die Prädikatsauszeichnung kommen noch ca. weitere 500.000 Euro für eine Post-Doc Stelle hinzu. In den drei vorangegangenen Phasen des Programms sind über 800 Professuren gefördert worden.

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