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Stressantwort der Proteinbiogenese/Translation

Felix Willmund, Dascha Khalfine

Fragestellung

Welche Faktoren regulieren eine angepasste Proteinbiosynthese unter Stressbedingungen? Wie beeinflussen Umweltveränderungen die Biogenese und Komplexassemblierung des Photosynthese-Apparates, sowie der CO2-Konzentrations- und Fixierungsmaschinerie?

Hintergrund

Trotz der starken Reduktion des Chloroplasten-Genoms auf weniger als 100 Gene, hat das Genom für Pflanzenzellen eine vitale Bedeutung und kodiert essenzielle photosynthetische Untereinheiten, sowie zentrale Elemente der Geneexpressions-Maschinerie. Die plastidäre Genexpression zeichnet sich durch eine sehr strikte post-transkriptionelle Regulation aus und mRNAs haben deutlich höhere Halbwertszeiten als im Zytosol oder in Bakterien. Weiter ermöglicht eine ausgeprägte co-translationale Regulation schnelle Akklimatisierungsreaktionen des Photosynthese-Apparates bei Umweltveränderungen, sowie eine stöchiometrische Synthese der Untereinheiten bei der Komplexassemblierung.

Vorarbeiten zeigten ein sehr ausgeprägtes Netzwerk an ribosomen-assoziierten Proteinen im Chloroplasten und eine verstärkte co-translationale Biogenese sowie den Einbau von Co-Faktoren während der Hitze-Akklimatisierung. Zudem wird besonders die Synthese chlorophyllhaltiger Untereinheiten (PsaA sowie PsaB von Photosystem I und CP43 und CP47 von Photosystem II) unter Hitzebedingungen stark angepasst. Weiterhin ist bekannt, dass die zentrale Untereinheit D1 von Photosystem II bei Starklicht und erhöhtem ROS-Aufkommen vermehrt synthetisiert wird, was auf translationaler Ebene gesteuert wird. Plastidäre Transkripte werden außerdem durch Bindung Zellkern-kodierter, sogenannter trans-Faktoren, bei der Prozessierung, sowie bei der Initiation der Translation reguliert.  In diesem Projekt wird nun untersucht, wie die Translation und Biogenese einzelner Photosyntheseuntereinheiten spezifisch unter Umweltveränderungen angepasst werden.

Beteiligte Institutionen

Gefördert von