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Arbeitsgruppe Christian Keller


(Oberarzt, Leiter Virusdiagnostik)
Institut für Virologie
Hans-Meerwein-Str. 2
35043 Marburg
Tel.: 06421/28-21977 oder 58-64325
Fax: 06421/28-65381

 

Mitarbeiter:

Promovierende

  • Jonas Mehl (Humanbiologie)

  • Siddhesh Sapre (Virologie)

Studierende

  • Lea Fromm (MSc)

  • Lars Jager (MSc)

Wissenschaftliche Projekte:

1) Erkennung von Orientia tsutsugamushi durch das angeborene Immunsystem

Die ungewöhliche biochemische Zusammensetzung der äußeren Zellwand von /Orientia tsutsugamushi /erlaubt es dem intrazellulären Bakterium, im Zytosol seiner Wirtszellen zu replizieren. Obwohl ihm typische bakterielle, immunologisch aktive Bestandteile wie z.B. ein Lipopolysaccharid fehlen, kommt es im Verlauf der Infektion zu einer starken Makrophagenaktivierung (Keller et al., PLoS Negl Trop Dis 2014; Hauptmann et al., PLoS Negl Trop Dis 2016). Eine lipoproteinähnliche Struktur löst eine TLR2-spezifische Entzündung aus (Gharaibeh et al., Infect Immun 2016). Besonders interessant ist, dass tote und lebende /Orientia/-Organismen unterschiedliche angeborene Immunreaktionen verursachen. Wir untersuchen die Strategien dieses einzigartigen intrazellulären Pathogens, die angeborene Immunantwort des Wirts zu aktivieren und zu umgehen.

2) Neue Behandlungsstrategien gegen Orientia tsutsugamushi

Vor kurzem berichteten wir, dass eine aus Myxobakterien stammende natürliche Substanz, Corallopyronin A (CorA), bereits bei sehr geringen Konzentrationen hochaktiv gegen /Orientia/ ist (Kock et al., Antimicrob Agents Chemother 2018). Innerhalb des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) entwickeln wir auf der Basis von CorA neuartige antimikrobielle Behandlungsstrategien gegen Orientia tsutsugamushi

3) Ätiologie neu auftretender Zoonosen

Die Ursache fieberhafter Infektionen in ländlichen Gebieten der Tropen und Subtropen ist nach wie vor wenig bekannt. Wir haben die Rolle von Rickettsien-Infektionen in Madagaskar (Keller et al., Ticks Tick Borne Dis 2016; Ehlers et al., Ticks Tick Borne Dis 2016), Ghana (Sothmann et al., Am J Trop Med Hyg 2017) und Kamerun (Vanegas et al., Ticks Tick Borne Dis 2018) untersucht, bei Patienten und in Zecken. Derzeit untersuchen wir einen Ausbruch von Tsutsugamushi-Fieber in Nepal.

Forschungsstipendien:

  • Seit 2013: Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF)
  • Seit 2017: von Behring-Röntgen-Stiftung
  • 2018: Internationalisierungsfonds der Universität Marburg