19.08.2019 Internationale Themen bringen Menschen aus 13 Nationen zusammen

Erfolgreicher Abschluss der Hessischen Internationalen Sommeruniversität (ISU) 2019 der Philipps-Universität

Gruppenfoto auf Treppe
Foto: Katharina Knierim
Von Portugal bis China reicht die geographische Spannbreite der Herkunftsländer der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ISU 2019. Sie stellten sich mit ISU-Organisator Raphael Peter (hinten rechts) zum Gruppenfoto.

USA, Vereinigte Arabische Emirate, England, Kanada, China, Frankreich, Japan, Iran, Portugal, Ägypten, Estland, Israel, Kolumbien – das sind die Herkunftsländer der 34 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Hessischen Internationalen Sommeruniversität (ISU) der Philipps-Universität Marburg. Nach vier ereignis- und lehrreichen Wochen an der Universität Marburg ging es am Samstag, 17. August 2019, für die internationalen Studierenden zurück in ihre Heimatländer.

„Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist die ISU eine einmalige Gelegenheit, sich intensiv mit aktuellen Fragestellungen der Europapolitik auseinanderzusetzen, Deutsch zu lernen und natürlich Menschen aus aller Welt zu treffen“, sagt Raphael Peter vom International Office der Philipps-Universität, das die ISU jedes Jahr organisiert. „Sie tauchen vier Wochen lang in die deutsche Kultur ein, lernen das universitäre Leben in Marburg kennen und erweitern ihr Wissen über Politik, Geschichte und internationale Beziehungen“, sagt Peter.

Während ihres Aufenthalts vom 20. Juli bis 17. August 2019 nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem Deutschkurs sowie akademischen Themenmodulen teil. „Germany and Europe in a Turbulent World: History, Politics, Society, and Culture“ war dabei das übergeordnete Thema, das die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Krisen, Spannungen und Konflikte in Deutschland und der Europäischen Union beleuchtete. "Die Europäische Integration steht aufgrund von BREXIT, Migration und dem Erstarken populistischer Bewegungen vor großen Herausforderungen. Bei der ISU konnten die Referentinnen und Referenten mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Verständnis für aktuelle Entwicklungen und Konflikte im historischen Kontext schärfen und Möglichkeiten zur Überwindung solcher Konflikte diskutieren“, sagt Peter.

So wurden unter anderem folgende Themen aufgegriffen: Dr. Katy Radford vom Institute for Conflict Research Belfast thematisierte in „The Art of Conflict Transformation“ die Rolle der Kunst in der Auseinandersetzung bei Konflikten. Dr. Radford brachte hier auch ihre Expertise im Nord-Irland Konflikt ein, der durch den BREXIT neue Aktualität erhält. Dr. Kristian Steiner von der Universität Malmö in Schweden unterrichtete das Seminar „Populism in a Turbulent World - Politics of Fear and Politics of Hope in Current Europe”. Hier stand insbesondere der Populismus in Europa im Mittelpunkt. Die Frage nach der Rolle der Jugend als politische und gesellschaftliche Kraft stand im Fokus des Seminars „Youth, society and politics in Germany and Europe“ von Dr. Philipp Lottholz von der Justus-Liebig-Universität Gießen – ein Thema, das mit der „Fridays for Future“-Bewegung neue Aktualität erhalten hat. Die diesjährige Keynote am 8. August 2019 hielt Prof. Dr. Eckart Conze vom Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften der Philipps-Universität. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Versailler Friedensverträge stellte er in seinem Vortrag “The Great Illusion – Why the world did not find Peace in 1919“ unter anderem eine Verbindung zwischen dem damaligen Versuch einer globalen Neuordnung unter demokratischen Vorzeichen und der Gegenwart her.

Die internationalen Gäste der ISU blieben nicht nur in Marburg. Es gab zahlreiche Abendveranstaltungen und Wochenendausflüge, darunter eine Exkursion nach Straßburg, wo ein Besuch des Europäischen Parlaments selbstverständlich nicht ausgelassen wurde. Weitere Ausflüge gingen nach Weimar zur Gedenkstätte Buchenwald und nach Frankfurt. „Es gab sehr viele Gelegenheiten, mehr über Hessen, Deutschland und Europa zu erfahren und ich bin mir sicher, dass einige neue internationale Freundschaften über Kontinente hinweg geknüpft wurden“, sagt Peter.

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