10.11.2021 CSL Behring fördert Marburger Lungenforschung

Bernd Schmeck profitiert von erster Förderrunde des Biotechnologiekonzerns

Molekulare Merkmale der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit stehen am Institut für Lungenforschung der Philipps-Universität im Fokus; das Institut unter der Leitung des Mediziners Professor Dr. Bernd Schmeck erhält für seine wissenschaftliche Arbeit jetzt Forschungsförderung des Biopharmakonzerns CSL Behring. (Foto: Christina Mühlenkamp
Foto: Christina Mühlenkamp
Mikroskopieren gehört dazu: Zelluläre und molekulare Merkmale der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit stehen am Institut für Lungenforschung der Philipps-Universität im Fokus; das Institut unter der Leitung des Mediziners Professor Dr. Bernd Schmeck erhält für seine wissenschaftliche Arbeit jetzt Forschungsförderung des Biopharmakonzerns CSL Behring.

Die Marburger Lungenforschung erhält weiteren Schub: Der Mediziner Professor Dr. Bernd Schmeck von der Philipps-Universität gehört zu den Ersten, die eine Forschungsförderung des Biotechnologiekonzerns CSL Behring erhalten. In seinem Vorhaben geht Schmeck der Bedeutung von extrazellulären Vesikeln für die chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD nach. Dafür erhält er in den kommenden zwei Jahren 180.000 Euro aus dem neu aufgelegten Programm „CSL Research Acceleration Initiative“. Schmecks Projekt verbindet Grundlagenforschung mit dem Ziel einer Übertragung der Ergebnisse in die klinische Praxis und soll von einer engen Zusammenarbeit mit der Forschungsabteilung von CSL profitieren.

Bei der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit, englisch „chronic obstructive pulmonary disease“ ist die Atmung aufgrund einer dauerhaften Verengung der Atemwege erschwert. Dies führt zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität. COPD wird durch jahrelanges Einatmen schädlicher Partikel verursacht, etwa beim Rauchen. Sie gilt als die dritthäufigste Todesursache weltweit.

„Wir wollen in unserem Projekt Patientinnen und Patienten identifizieren, die von einer zielgerichteten Therapie profitieren“, erläutert Bernd Schmeck, der das Institut für Lungenforschung der Philipps-Universität leitet. „Dazu werden wir molekulare Merkmale auf extrazellulären Vesikeln im Blut vergleichen.“ Als Vesikel bezeichnet man kleine Bläschen, die von menschlichen Zellen abgegeben werden und unter anderem Signale im Körper weiterleiten. Die Größe eines Vesikels beträgt etwa den zehntausendsten Teil eines Millimeters.

Extrazelluläre Vesikel werden von den meisten Zelltypen freigesetzt und sind in allen Körperflüssigkeiten zu finden. Ihr Inhalt kann für die Erkennung und Prognose von Krankheiten nützlich sein.

Die Forschungsgruppe um Schmeck studiert auch die zellulären und molekularen Grundlagen der COPD-Erkrankung; das Team untersucht außerdem, ob sich Vesikel dazu eignen, die betroffenen Zellen der Atemwege mit maßgeschneiderten Wirkstoffen zu versorgen.

Bernd Schmeck lehrt Molekulare Pneumologie an der Philipps-Universität und leitet die Sektion für Atemwegsinfektionen im Universitätsklinkum Marburg. Er gehört dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung, dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung und dem Zentrum für Synthetische Mikrobiologie der Philipps-Universität Marburg an. Herz und Lunge bilden einen wissenschaftlichen Schwerpunkt des Forschungscampus Mittelhessen, in dem die Philipps-Universität Marburg mit den Hochschulen in Gießen kooperiert.

CSL Behring ist ein weltweit tätiges Biotechnologieunternehmen, das auf Produkte aus Blutplasma spezialisiert ist. Der größte Produktions- und Forschungsstandort befindet sich in Marburg. Die CSL Research Acceleration Initiative (RAI) gründet Partnerschaften zwischen CSL und globalen Forschungsorganisationen, um die Kommerzialisierung vielversprechender Forschungsprogramme zu verbessern und umfasst die Bereitstellung von Finanzmitteln sowie Zugang zu den F&E-Expertinnen und -Experten von CSL.
Pressemitteilung von CSL Behring