11.03.2021 Jan Michael Schuller erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis

DFG und BMBF würdigen wissenschaftliche Leistung des Biochemikers mit wichtigstem deutschen Nachwuchspreis

Foto von Dr. Schuller
Foto: Sandra Schuller
Der Marburger Biochemiker Dr. Jan Michael Schuller erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis der DFG.

Dr. Jan Michael Schuller vom Zentrum für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO) und dem Fachbereich Chemie der Philipps-Universität erhält den mit 20.000 Euro dotierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis. Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vergebene Preis gilt als wichtigste Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland.

Dr. Jan Michael Schuller ist Leiter der selbstständigen Nachwuchsgruppe „KryoEM von Molekularen Maschinen“ am Zentrum für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO) und dem Fachbereich Chemie der Philipps-Universität Marburg. Gemeinsam mit seinem Team untersucht er die Struktur und Funktion makromolekularer Anordnungen unter Einsatz innovativer Verfahren der Strukturbiologie, Biochemie und Molekularbiologie. So ist Schuller unter anderem Experte für Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM), die großen Detailreichtum in der Analyse von Makromolekülen ermöglicht. Mithilfe der Kryo-EM untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem biologische Systeme, die für die Kohlenstofffixierung und die Energieumwandlung in bakteriellen Zellen verantwortlich sind. Ein Forschungsfeld, das zur Bekämpfung des Klimawandels von großer Bedeutung sein könnte, da entsprechende Moleküle zum Beispiel gasförmiges CO2 aus der Atmosphäre binden könnten.

Seit Juli 2020 wird das Team von Dr. Jan Michael Schuller von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen ihres Emmy-Noether-Förderprogramms für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einem Gesamtvolumen von rund 1,55 Millionen Euro finanziert. Im Februar 2021 erhielt Schuller außerdem eine Förderung der Daimler und Benz Stiftung von rund 40.000 Euro, um mittels der Kryo-EM den atomaren Aufbau des sogenannten Photosystems II zu erforschen.

„Meine herzlichen Glückwünsche an Dr. Jan Michael Schuller. In den vergangenen Monaten konnte Schuller sehr renommierte Förderlinien für sich entscheiden. Das zeigt, wie wichtig und zukunftsweisend seine Forschung an Makromolekülen und deren Funktion ist. Diese erneute Auszeichnung ist eine weitere Bestätigung seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistung und Expertise“, sagt Prof. Dr. Michael Bölker, Vizepräsident für Forschung und Internationales der Philipps-Universität. „Ich freue mich sehr, dass unsere Universität Marburg einen so starken Nachwuchswissenschaftler wie Dr. Schuller von München nach Marburg locken konnte, dessen wissenschaftlicher Ruhm bereits jetzt nach außen strahlt.“

Zum Preis

Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis wird seit 1977 an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler in Anerkennung herausragender Leistungen vergeben. Die Preise sind mit 20.000 Euro dotiert und sollen die Ausgezeichneten darin unterstützen und anspornen, ihre wissenschaftliche Laufbahn weiterzuverfolgen. Die offizielle Preisverleihung des Heinz Maier-Leibnitz-Preises 2021 soll in einem virtuellen Format am 4. Mai 2021 stattfinden.

SYNMIKRO

SYNMIKRO wurde als LOEWE-Zentrum gefördert und ist seit 2019 eine feste Einrichtung der Philipps-Universität Marburg. SYNMIKRO vereinigt 40 Arbeitsgruppen der Universität und des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie aus den Fachgebieten Zell- und Mikrobiologie, Genetik, Medizin, Chemie, Physik, Mathematik, Informatik, Soziologie und Bioethik. Die Forscherinnen und Forscher wenden Konzepte der Synthetischen Biologie an, um die Vielfalt und Funktionen von Mikroorganismen zu verstehen und ihre Anwendungspotenziale zu erschließen.

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