19.07.2021 Philipps-Universität investiert 17,5 Millionen Euro in Klimaschutz

Neues energieeffizientes Modul-Rechenzentrum entsteht auf den Lahnbergen

Foto mit Dach des Hörsaalgebäudes und Panorama der Oberstadt im Hintergrund
Archivfoto: Markus Farnung
Das Archivfoto aus dem Jahr 2009 zeigt das Hörsaalgebäude der Universität. Auf dem Dach des Hörsaalgebäudes sollen im Zuge der Klimaschutz-Investitionen bis Ende 2023 Photovoltaik-Anlagen installiert werden.

Die Philipps-Universität Marburg bringt dank der Unterstützung der Hessischen Landesregierung den Klimaschutz und damit die CO2-Bilanz einen großen Schritt voran. Die Universität hat beim Land Hessen insgesamt etwa 17,5 Millionen Euro eingeworben. Die Investitionen verteilen sich auf insgesamt 36 Bauprojekte und müssen bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

„Der Erfolg der Universität Marburg ist das Ergebnis einer sehr guten Vorbereitung im Dezernat für Gebäudemanagement und Technik und im Hochschulrechenzentrum“, sagt Prof. Dr. Katharina Krause. „Mit den Mitteln aus dem Sondervermögen des Landes Hessen können wir auch bei historischen Gebäuden die Energieeffizienz deutlich steigern“, ergänzt die Uni-Präsidentin.

Das größte Einzelprojekt wird die Errichtung eines energieeffizienten Modul-Rechenzentrums sein. Für rund 8 Millionen Euro entsteht ein neues Gebäude für die Server der Universität auf dem Campus Lahnberge. Einzelne Module mit der fertigen hochtechnologischen Infrastruktur werden dazu wie bei einem Fertigbau auf eine Bodenplatte aufgestellt. Eine zukunftsweisende Bauweise: Wird mehr Raum für Server-Infrastruktur benötigt, kann das Gebäude um neue Module erweitert werden. Die Abwärme des Rechenzentrums soll in das Fernwärmenetz eingespeist werden.

Neue Klimatechnik und Photovoltaik tragen zu Energieeinsparung bei

Die weiteren Mittel werden dafür eingesetzt, den Energiebedarf zu senken und gleichzeitig Energie klimaneutral zu erzeugen. Neue Klimatechnik, Photovoltaik-Anlagen, moderne Beleuchtung in großen Gebäuden, neue Heizungsanlagen sowie eine Teilerneuerung des Fernwärmenetzes auf den Lahnbergen werden Energie einsparen und die CO2-Bilanz der Universität verbessern.

Photovoltaik-Anlagen auf Dächern des Hörsaalgebäudes und Synmikro

Die Universität wird in Zukunft die Nutzung der Photovoltaik weiter ausbauen. Photovoltaik-Anlagen zur Stromgewinnung aus Solarenergie werden unter anderem auf den Dächern des Hörsaalgebäudes, der beiden Synmikro-Gebäude sowie auf Flachdächern von Gebäuden im Neuen Botanischen Garten angebracht. Das Parkhaus des Fachbereichs Biologie erhält eine Überdachung, auf der ebenfalls Photovoltaik-Anlagen angebracht werden.

Neue Klimaanlage für die Alte Aula

Die Aula der Alten Universität, der Große Hörsaal des Fachbereichs Physik sowie ein Teil der Labore im Fachbereich Biologie erhalten neue, energieeffiziente Klimaanlagen. Die zeitgemäße Klimatisierung der Alten Aula ist neben den konservatorischen Belangen auch im Hinblick auf das 500-jährige Universitätsjubiläum im Jahr 2027 wichtig, denn die Aula ist einer der repräsentativsten Räume der Universität.

„Die bessere Energiebilanz ist nicht nur aus Umweltschutzgründen sehr erfreulich. Sie wirkt sich auch direkt auf die Betriebskosten aus, denn die Universität spart nicht nur Energie, sondern auch dauerhaft Kosten“, sagt Kanzler Dr. Thoralf Held. „So werden wir voraussichtlich durch die Installation der zusätzlichen Photovoltaik-Anlagen jährlich etwa 150.000 Euro einsparen.“

Fernheizleitung und Fernheizwerk

Eine wichtige Investition in die Zukunft ist auch die Teilerneuerung des Fernwärmenetzes auf den Lahnbergen. Nachdem die Universität dort in den Jahren 2019 und 2020 ein neues Fernheizwerk im Contracting errichten ließ, wird nun mit Landesmitteln in Höhe von 2,5 Millionen Euro ein Teil der Fernheizleitung erneuert. Durch das neue Fernheizwerk ist die CO2-Emission auf den Lahnbergen bereits von 12.500 auf 4.000 Tonnen jährlich gesunken.

Hintergrund: Klimabilanz und historische Bausubstanz

Die Universität Marburg verteilt sich über mehr als 100 Gebäude in der gesamten Stadt. Viele davon mit historischer Bausubstanz, wie die Alte Universität (Fachbereich Theologie und Aula), Gebäude des Fachbereichs Physik in der Innenstadt sowie zahlreiche ehemalige Klinikgebäude im Campusviertel zwischen Bahnhof und Elisabethkirche. Viele dieser Gebäude sind energetisch sanierungsbedürftig. Einen Teil dieser Sanierungen kann die Universität nun mit den Mitteln aus dem Sondervermögen „Hessens gute Zukunft sichern“ (GuteZukunftSicherungsgesetz – GZSG) des Landes Hessen in Angriff nehmen.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums der Finanzen

Neues Fernheizwerk auf den Lahnbergen senkt CO2-Emissionen (Pressemitteilung von 2019)

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