31.10.2021 Verleihung des 20. Marburger Kamerapreises an Philippe Rousselot

Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause und Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies übergaben Preis am 30. Oktober im Cineplex

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Foto: Georg Kronenberg
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause und Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (rechts) verliehen den 20. Marburger Kamerapreis an Philippe Rousselot.

Philippe Rousselot ist der Preisträger des Marburger Kamerapreises 2020/21. Der 1945 in Briey geborene französische Kameramann nahm den mit 5.000 Euro dotierten Preis am Samstag, 30. Oktober 2021, im Cineplex Marburg von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und der Präsidentin der Philipps-Universität, Prof. Dr. Katharina Krause, entgegen.

Die Laudatio auf den Preisträger hielt der Kino-Journalist Benjamin Bergery, ein ausgewiesener Kenner von Rousselots Werk, der zahlreiche Artikel über ihn veröffentlicht hat.

Philippe Rousselot erhielt die Auszeichnung für seine „persönliche Art mit dem Licht zu arbeiten ­– dies machte international Schule und ihn zu einem der einflussreichsten Kameraleute der vergangenen Jahrzehnte“, wie die Jury begründete. [...] „Dabei entwickelte er eine Arbeitsweise, welche die Erfahrung des natürlichen Lichtes in differenzierten, lyrischen Formen der Ausleuchtung der Körper und der Gesichter in seiner Fotografie sichtbar werden lässt. In Anknüpfung an seinen Lehrer Almendros – entwickelte er Methoden der Lichtführung, die einen so nachhaltigen Einfluss auf die Kinematografie ausüben, dass heutige Kameraleute implizit die elementaren Lichtkonzeptionen Rousselots in ihre Arbeit einbeziehen und seine Erfahrungen für eine kontrastreiche und dennoch weiche, von den Qualitäten des natürlichen Lichts bestimmte Lichtführung nutzen.“

Philippe Rousselot zählt seit mehr als 50 Jahren zu den wichtigen Bildgestaltern der Post-Nouvelle-Vague-Generation. Seine bedeutende Filmografie umfasst Filme wie „Diva“ (Frankreich 1981), mit welchem er seinen internationalen Durchbruch feierte. Es folgten internationale Produktionen wie „Gefährliche Liebschaften“ (UK / USA 1988), „Interview mit einem Vampir“ (USA 1994) oder in Zusammenarbeit mit Regisseur Tim Burton „Planet der Affen (USA 2001) bzw. „Charlie und die Schokoladenfabrik“(UK / USA 2005). Für die ikonischen Aufnahmen des Fliegenfischens in Robert Redfords „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ wurde er 1993 in der Kategorie „Beste Kamera“ mit dem Oscar geehrt. Die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg vergaben den Marburger Kamerapreis zum 20. Mal. Die Veranstaltung und das Rahmenprogramm wurden von Prof. Dr. Malte Hagener, Dr. Martin Jehle und dem Fachdienst Kultur geleitet und organisiert. Die Verleihung fand im Rahmen der 22. Bild-Kunst Kameragespräche statt, die am 28. Oktober mit dem Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“ eröffnet wurden.