20.10.2023 CSL fördert Marburger Entzündungsforschung

Lungenforscher untersucht die Bedeutung spezieller RNA-Moleküle für systemische Entzündungsreaktionen

Professor Dr. Leon Schulte vom Institut für Lungenforschung der Philipps-Universität Marburg wurde mit einer Partnerschaft der CSL Research Acceleration Initiative ausgezeichnet. (Foto: Xingqi Wang
Foto: Xingqi Wang
Professor Dr. Leon Schulte vom Institut für Lungenforschung der Philipps-Universität Marburg wurde mit einer Partnerschaft der CSL Research Acceleration Initiative ausgezeichnet.

Der Lungenforscher Professor Dr. Leon Schulte von der Philipps-Universität Marburg ist für eine Forschungspartnerschaft mit dem Biotechnologiekonzern CSL ausgewählt worden, der auch einen Standort in Marburg innehat. Schulte erhält von CSL gut 330.000 Euro, um molekulargenetische Untersuchungen zu Entzündungsreaktionen durchzuführen, die den gesamten Körper umfassen.

CSL hat in der jüngsten Runde seiner „Global Research Acceleration Initiative“ zur Beschleunigung therapeutischer Fortschritte sieben Partnerschaften bekanntgegeben, unter anderem mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Singapur, Frankreich und Großbritannien. Schulte ist bereits der zweite Forscher aus dem Marburger Institut für Lungenforschung, der eine Förderung von CSL erhält: Schon vor zwei Jahren gehörte Institutschef Professor Dr. Bernd Schmeck zu den Ausgewählten.

Bleibt eine Entzündung nicht auf eine Stelle des Körpers beschränkt, sondern greift auf den gesamten Organismus über, so sprechen Fachleute vom Systemischen inflammatorischen Response-Syndrom oder englisch systemic inflammatory response syndrome, kurz SIRS. Das Team von Schulte nutzt die Partnerschaft mit der Global Research Acceleration Initiative, um die Bedeutung spezieller RNA-Moleküle für präzise Eingriffe in fehlgeleitete Immunkreisläufe zu untersuchen. Dadurch soll sich auf lange Sicht die Überlebensrate der Betroffenen verbessern.

Leon Schulte hat eine Professur am Institut für Lungenforschung der Philipps-Universität Marburg inne. Er ist auf die Molekulargenetik von RNA-Molekülen spezialisiert, die vielfache Funktionen im Körper übernehmen und große Bedeutung für die Medizin besitzen. So sind während der Coronaviruspandemie mehrere Impfstoffe auf RNA-Basis auf den Markt gekommen.

CSL Behring ist ein weltweit tätiges Biotechnologieunternehmen, das auf Produkte aus Blutplasma spezialisiert ist. Der größte Produktions- und Forschungsstandort befindet sich in Marburg. Die CSL Research Acceleration Initiative schafft Partnerschaften zwischen CSL und globalen Forschungsorganisationen, um Entdeckungen in Richtung praktischer Behandlungen voranzutreiben und die Kommerzialisierung vielversprechender Forschungsprogramme zu beschleunigen. Neben dem Aufbau langfristiger gegenseitiger Partnerschaften zur Förderung von Innovationen umfasst die Initiative auch finanzielle Mittel und den Zugang zu den F&E-Experten von CSL. "Wir teilen die Leidenschaft der Forscherinnen und Forscher, mit denen wir zusammenarbeiten", zitiert die CSL-Pressestelle Dr. Marthe D'Ombrain, die Leiterin der globalen Forschungsinnovation bei CSL.