01.12.2023 Auszeichnung für Marburger Lehrprojekt

Studentisches Team der Philipps-Universität erhält Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre 2023

Staatssekretärin Ayse Asar (links) verleiht den Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre an Phillip Kremer (Bildmitte) und Leonard Richter von der Universität Marburg
Foto: wissenschaft.hessen.de
Staatssekretärin Ayse Asar (links) verleiht den Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre an Phillip Kremer (Bildmitte) und Leonard Richter.

Phillip Kremer und Leonard Richter hatten eine preisverdächtig gute Idee: „Vom Symptom zur Diagnose“ heißt ihre Lehrveranstaltung, mit der sie anderen Medizinstudierenden an der Uni Marburg dabei helfen, Krankheitsbilder richtig zu erkennen und systematisch zu diagnostizieren. Die studentische Initiative wurde am 30. November in Frankfurt mit dem Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre 2023 ausgezeichnet. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro. 

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst vergibt den Preis an eine studentische Initiative, die maßgeblich zur Verbesserung des Lernerfolgs von Studierenden beiträgt und die sich bereits in der Praxis bewährt hat. Die Jury lobt, dass die Medizinstudierenden durch das Lernen am Symptom und frühe Üben von strukturierter Diagnostik und Differentialdiagnosen besser auf den ärztlichen Alltag vorbereitet werden und mehr Sicherheit im Umgang mit Patientinnen und Patienten erlangen. Staatssekretärin Ayse Asar sagte bei der Preisverleihung: „Die heute ausgezeichneten Lehrkonzepte bieten digitales Know-how und Lernerlebnisse vor Ort, kombinieren den theoretischen Lernstoff mit den Herausforderungen der Praxis und stellen sich den Zukunftsfragen“.

Die Studierenden Phillip Kremer und Leonard Richter haben für ihr Projekt bereits den Lehrpreis der Universität Marburg Lehre@Philipp 2021 erhalten. Damit zeichnet die Universität innovative Lehrkonzepte aus und ermöglicht, diese Ideen weiter zu erproben und umzusetzen. „Mit Rückendeckung und Freiraum zum Ausprobieren werden aus innovativen Ideen erfolgreiche und preisgekrönte Konzepte, die zu einer spürbaren Verbesserung der Lehre beitragen. Das zeigt die Initiative unserer Studierenden Phillip Kremer und Leonard Richter beispielhaft, denen ich herzlich zur Auszeichnung mit dem Lehrexzellenz-Preis des Landes gratuliere“, sagt Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes, Vizepräsidentin für Bildung der Philipps-Universität Marburg.

Blick über die Schulter eines Studierenden, auf dem Tablet-PC sind die Dozenten Leonard Richter (links) und Phillip Kremer währen d ihrer Lehrveranstaltung "Vom Symptom zur Diagnose" zu sehen.
Foto: Philipps-Universität Marburg
Den Weg "Vom Symptom zur Diagnose" vermitteln Leonard Richter (links) und Phillip Kremer hier digital.

Das prämierte Projekt hat seit dem Wintersemester 2021/22 eine zusätzliche, neuartige Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg erfolgreich etabliert: „Vom Symptom zur Diagnose“. Die umfassende Kenntnis von Krankheitsbildern ist für Medizinstudierende unabdingbar. Doch im Krankenhaus- oder Praxisalltag müssen Ärztinnen und Ärzte meist einen umgekehrten Weg gehen, um eine Diagnose stellen zu können – nämlich ausgehend von Symptomen, die ihre Patientinnen und Patienten schildern. Dieser Ansatz ist in der medizinischen Lehre bisher noch unterrepräsentiert. Auf dem Weg zur Ergründung einer Diagnose werden die Studierenden in dieser Lehrveranstaltung zu selbstständigen Gedankenfindung animiert: Welche Informationen habe ich bereits und welche fehlen für eine Diagnose? Welche Krankheitsbilder kommen in Frage? Was bedeuten die Laborparameter? Was spricht für und was gegen eine mögliche Verdachtsdiagnose? Mit einem interaktiven Lehr-Tool sollen Studierende unter anderem auf Laborbildern vermutete Pathologien markieren und im Plenum digital über mögliche Diagnosen abstimmen. Unterstützt werden die Studierenden von verschiedenen Ärztinnen und Ärzten vom Fachbereich Medizin der Universität Marburg und dem Universitätsklinikum Marburg. Zukünftig soll das Lehrformat auch an anderen Universitäten, zunächst in Hessen, etabliert werden. 

Hessischer Hochschullehrpreis

Der Hessische Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst vergeben. Der Preis wird für herausragende und innovative Leistungen in Lehre, Prüfung, Beratung und Betreuung an hessischen Hochschulen verliehen und ist mit insgesamt 115.000 Euro dotiert. Der Preis ist deutschlandweit der höchst dotierte und einer der renommiertesten Lehrpreise. Ausgezeichnet werden bis zu drei einzelne Projekte sowie in einer eigenen Kategorie studentische Initiativen.

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