29.07.2025 LOEWE-Zentrum DynaRel erforscht religiöse Vielfalt

Neues Zentrum untersucht Dynamiken des Zusammenlebens in pluralen Gesellschaften

drei Forscher*innen
Foto: Henning Schütz
Das Marburger Forschungsteam im Loewe-Zentrum DynaRel, v.l.n.r. Edith Franke, Antje Röder, Albrecht Fuess (es fehlt: Nessim Znaien). Foto: Henning Schütz

Das LOEWE-Zentrum „DynaRel – Dynamiken des Religiösen: Ambivalente Nachbarschaften zwischen Judentum, Christentum und Islam in historischen und gegenwärtigen Konstellationen“ erforscht die vielfältigen und komplexen religiösen, kulturellen und politischen Dynamiken zwischen den drei großen monotheistischen Religionen. Zentral ist dabei der Begriff der „ambivalenten Nachbarschaften“: Nur in Bezug auf die engen räumlichen und kulturellen historischen Verbindungen der Religionen – so der Ausgangspunkt – können aktuelle Fragen im Spannungsfeld von Religion und Politik beantwortet werden. Geleitet wird das Zentrum vom Frankfurter Religionsphilosophen Prof. Dr. Christian Wiese. Co-Sprecherinnen sind die Frankfurter Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Armina Omerika und die Marburger Soziologieprofessorin Dr. Antje Röder.

Die Wissenschaftler*innen des neuen Zentrums befassen sich nicht nur mit Konflikten zwischen den Religionen, sondern beleuchten auch Fragen nach ihren Ressourcen, wie sie heute – in pluralen postmigrantischen Gesellschaften – konstruktiv mit Vielfalt und Differenz umgehen können, und entwickeln dafür unter anderem innovative pädagogische Konzepte. Den Akzent legt „DynaRel“ auf das multireligiöse Zusammenleben im Bundesland Hessen und im Rhein-Main-Gebiet, aber mit Implikationen weit über diesen Kontext hinaus.

„Das neue LOEWE-Zentrum DynaRel greift eine der drängendsten Fragen unserer Zeit auf: Wie kann religiöse Vielfalt in unserer Gesellschaft produktiv gelebt werden? Ich freue mich sehr, dass unsere Universität mit ihrer Expertise maßgeblich an diesem Verbund beteiligt ist. DynaRel zeigt eindrucksvoll, wie interdisziplinäre Forschung zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts beitragen kann,“ freut sich der Präsident der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Thomas Nauss.

„Mit vier beteiligten Professuren aus unterschiedlichen Disziplinen – von der Soziologie bis zur Religions- und Islamwissenschaft – bringt die Philipps-Universität Marburg eine breite Expertise in das DynaRel-Zentrum ein. Unser Fokus liegt besonders auf den Themen multireligiöses Zusammenleben sowie Flucht und Migration. Zugleich stärken wir durch diese Kooperation die strategische Zusammenarbeit mit Frankfurt und Gießen in der interdisziplinären Religionsforschung“, kommentiert die Marburger Co-Sprecherin und Soziologieprofessorin Dr. Antje Röder.

Im neuen LOEWE-Zentrum kooperieren Wissenschaftler*innen zahlreicher wissenschaftlicher Disziplinen und Spezialgebiete miteinander – von den Religionswissenschaften über die Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis zu den Sprach- und Kulturwissenschaften. Unter Federführung der Goethe-Universität arbeiten die ebenfalls beteiligten Universitäten Marburg und Gießen mit zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen sowie außeruniversitären Partnern zusammen.

Förderung: 01.01.2026 bis 31.12.2029, Förderhöhe: 19 Millionen Euro

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