05.09.2025 Vier Millionen Euro für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Krebsforschung
Ziel: Nachhaltige Ausbildungsstrukturen und langfristige Karrierewege für den hiesigen Wissenschaftsstandort
Ab dem 01. Januar 2026 erhält das Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum (MSNZ) Frankfurt-Marburg von der Stiftung Deutsche Krebshilfe für die Förderung junger Krebsforscherinnen und -forscher weitere 3,2 Millionen Euro sowie zusätzlich 800.000 Euro aus Eigenmitteln der Medizinischen Fakultäten in Frankfurt und Marburg. Mit der Weiterförderung über einen Zeitraum von zwei Jahren knüpft die Deutsche Krebshilfe unmittelbar an das 2018 ins Leben gerufene Förderungsschwerpunkt-Programm der „Mildred-Scheel-Nachwuchszentren“ zur Nachwuchssicherung in der translationalen Krebsforschung an. Ziel des Förderprogramms ist es, an Medizinischen Fakultäten nachhaltige Strukturen für die Ausbildung und langfristige Karrierewege von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu schaffen und so die Krebsforschung am Wissenschaftsstandort Deutschland zu stärken.
2018 hatte die Universitätsmedizin Frankfurt – also der Fachbereich Medizin der Goethe-Universität und das Universitätsklinikum Frankfurt – als einer von bundesweit fünf Standorten 10 Millionen Euro für den Aufbau eines Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums erhalten. Seitdem hat das MSNZ in Frankfurt insgesamt 62 forschende Ärztinnen und Ärzte (Clinician Scientists) sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler in der Medizin (Medical Scientists) in der translationalen Krebsforschung bei der Entwicklung ihrer dualen Karriere und eines eigenen Forschungsprofils unterstützt. Im Zuge der Kooperation des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt mit dem Krebszentrum des Universitätsklinikums in Marburg und der erneuten Auszeichnung dieses „Onkologischen Spitzenzentrums“ durch die Deutsche Krebshilfe förderte das MSNZ seit 2023 auch am Standort Marburg sechs Fellows in der Krebsforschung.
Die jetzt verkündete Weiterförderung durch die Deutsche Krebshilfe ab 01. Januar 2026 ermöglicht es dem MSNZ Frankfurt-Marburg, in den kommenden zwei Jahren die bisher geschaffenen Strukturen an beiden Standorten weiter zu festigen, den interdisziplinären Austausch zu intensivieren und eine umfassende und strukturierte Evaluation der ersten Förderperiode durchzuführen. Dazu tragen auch die Eigenbeteiligungen der Medizinischen Fakultäten in Frankfurt und Marburg substanziell bei.
MSNZ als Katalysator für Karrieren in der Krebsforschung
„Das MSNZ ist für unseren Forschungsschwerpunkt Onkologie ein wichtiges Förderinstrument, dank dem wir in den vergangenen sieben Jahren sowohl junge Talente vor Ort identifizieren und fördern als auch hochqualifizierte Krebsforschende aus anderen Ländern für den Standort gewinnen konnten. Die Geförderten finden hier beste Bedingungen für ihre innovative Forschung und bringen mit uns gemeinsam die Krebsmedizin der Zukunft voran“, sagt Prof. Dr. Stefan Zeuzem, Dekan des Fachbereichs Medizin an der Goethe-Universität Frankfurt. Angebunden an die lokalen Forschungsverbünde wie das Frankfurt Cancer Institute, das Deutsche Konsortium für translationale Krebsforschung und das UCT Frankfurt-Marburg tragen die Geförderten des MSNZ mit eigenständigen Forschungsprojekten zum Kreislauf der Translation und zur Weiterentwicklung der Krebsforschung bei.
Der Sprecher des MSNZ Frankfurt-Marburg, Prof. Dr. Christian Brandts, freut sich sehr über die Weiterförderung und blickt optimistisch in die Zukunft: „Dank der Entscheidung der Deutschen Krebshilfe können wir mit dem MSNZ-Nachwuchsförderprogramm noch einmal richtig Fahrt aufnehmen: In Kooperation mit den Fachbereichen und Kliniken werden wir weitere Positionen für Forschende auf allen Karrierestufen schaffen und können für die kommenden Jahre wichtige Weichen für die translationale Krebsforschung in Frankfurt und Marburg stellen.“ Prof. Dr. Thomas Wündisch, Direktor des Comprehensive Cancer Center Marburg, ergänzt: „In diesem Zuge werden die beiden UCT-Standorte Frankfurt und Marburg noch weiter zusammenwachsen und wir können die gemeinsamen Weiterbildungsformate für unsere Nachwuchsforschenden ausbauen.“
Das MSNZ unterstützt die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit geschützter Forschungszeit, frei von klinischen Verpflichtungen, bei der Schaffung von international anschlussfähigen Karrierewegen und beim Aufbau eigener Forschungsgruppen. Ergänzend profitieren die Fellows von Angeboten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, diversen Weiterbildungsmöglichkeiten und zahlreichen Aktivitäten zur Vernetzung innerhalb der onkologischen Forschungsgemeinschaft über Standortgrenzen hinweg – zwischen Frankfurt und Marburg, aber auch auf nationaler und internationaler Ebene.
Nationale Vernetzung zur Verbesserung von Nachwuchsförderinstrumenten in der Onkologie
Auch die fünf Mildred-Scheel-Nachwuchszentren in Deutschland – neben Frankfurt-Marburg an den Standorten der Onkologischen Spitzenzentren in Aachen/Bonn/Köln/Düsseldorf, Dresden, Hamburg und Würzburg – haben sich untereinander vernetzt und stehen in regelmäßigem Austausch. Seit dem Start der Förderinitiative durch die Deutsche Krebshilfe haben sie unterschiedliche Konzepte zur Nachwuchsförderung erarbeitet und pilotiert.
Durch den regelmäßigen Austausch im Netzwerk haben sie anhand ihrer Erfahrungen aus den letzten sieben Jahren Best-Practice-Modelle entwickelt. Dazu zählen neben strukturellen Förderinstrumenten für verschiedene Zielgruppen auch Elemente wie der Aufbau eines passgenauen Curriculums und verschiedene Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Die Best-Practice-Modelle können künftig für weitere Förderprojekte zur Verbesserung der Forschungsbedingungen in der Onkologie genutzt werden.
Kontakt
Dorothea von Kiedrowski
Tel.: 06421 58 64365
Mail: dorothea.vonkiedrowski@uni-marburg.de
Philipps-Universität Marburg
Fachbereich Medizin
Anneliese Pohl Krebszentrum
Comprehensive Cancer Center Marburg