11.11.2025 Forscher*innen begeistern Lehrkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet

Mehr als hundert Lehrkräfte erhielten Anregungen für ihren Unterricht auf der Bundeskonferenz "Schule MIT Wissenschaft"

ein Mensch gestikuliert vor Publikum
Foto: Gerd Ehler
Tobias Erb, Professor an der Uni Marburg und Direktor am MPI für terrestrische Mikrobiologie, im Vortrag.

Vergangenes Wochenende richtete die Philipps-Universität Marburg die 12. Bundeskonferenz „Schule MIT Wissenschaft“ (SMW) aus, eine bundesweit einmalige Fortbildung für Lehrkräfte der MINT-Fächer. Mitveranstalter war der MIT Club of Germany e. V., die Vereinigung der deutschen und in Deutschland lebenden Absolventinnen und Absolventen des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Das MIT ist eine der weltweit führenden Universitäten.

In der Universitätsstadt Marburg kamen 112 Teilnehmende aus allen 16 Bundesländern sowie von deutschen Auslandsschulen zusammen, um sich mit führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auszutauschen und neue Impulse für ihren Unterricht zu gewinnen.

Für besondere Aufmerksamkeit sorgte der dänische Chemie-Nobelpreisträger 2022, Prof. Morten P. Meldal, der persönlich nach Marburg kam, um über seine Forschungsergebnisse zu sprechen. Sein Vortrag begeisterte die Teilnehmenden und löste angeregte Diskussionen aus – nicht nur wegen der Inhalte, sondern auch, weil es eine seltene Gelegenheit war, direkt mit einem Nobelpreisträger ins Gespräch zu kommen. Viele Lehrkräfte beschrieben die Begegnung als „außergewöhnlich“ und „hoch inspirierend“. Neben Meldal boten weitere renommierte Wissenschaftler*innen Einblick in aktuelle Forschungen.

ESA-Astrophysiker Dr. Kai Noeske erläuterte, wie das Weltraumteleskop Euclid mit Milliarden von Galaxiendaten erstmals eine dynamische Karte des Universums erstellt – und damit neue Erkenntnisse über Dunkle Materie und Dunkle Energie ermöglicht.

Der Biologe Prof. Dr. Tobias J. Erb, Leibniz-Preisträger 2024 und Direktor am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg, präsentierte neue Ansätze der synthetischen Biologie, mit denen CO₂ deutlich effizienter gebunden werden kann als durch natürliche Photosynthese – ein möglicher Schlüssel zur aktiven Bekämpfung des Klimawandels.

Physiker Prof. Dr. Jan Christoph Goldschmidt von der Philipps-Universität Marburg veranschaulichte, wie Solarenergie zur tragenden Säule des Klimaschutzes wird – und welche Rolle neue Zelltechnologien wie Tandem- und Perowskitsolarzellen dabei spielen.

KI-Forscher Prof. Markus J. Buehler vom MIT skizzierte die Entwicklung künstlicher Intelligenz hin zu einem aktiven Forschungspartner, der selbstständig neue Materialien entwirft und wissenschaftliche Innovationen beschleunigt.
Acht Workshops boten zudem konkrete Ansätze, wie sich aktuelle wissenschaftliche Themen direkt im Schulalltag umsetzen lassen, beispielsweise mit LEGO-Kästen oder selbstgebauten Wasserraketen.

Die Rückmeldungen der Lehrkräfte waren eindeutig: „Eine hervorragende Veranstaltung mit vielen interessanten Vorträgen“, lautete eine Rückmeldung. Einer anderen Lehrkraft hat die „die Konferenz so unglaublich viele Anregungen geboten, dass ich mit viel Schwung, Begeisterung und Bestätigung in die Schule zurück gehen werde“.

Besonders geschätzt werden der direkte Austausch mit den Referenten, die praxisorientierten Workshops und die Möglichkeit zur Vernetzung mit Kolleg*innen aus den anderen Bundesländern. Alle Vorträge werden im Nachgang in der Mediathek der Website www.schule-mit-wissenschaft.de zur Verfügung gestellt, wo auch die Vorträge der vorangegangenen Bundeskonferenzen zu finden sind.