26.11.2025 Seegras, Gartencheck und tierfrei Forschen punkten bei der Challenge
StartMiUp und Bastet Stiftung Hamburg prämieren die Gewinner*innen der Tierschutz-Challenge 2025
Die diesjährigen Gewinnerteams der Tierschutz-Challenge stehen fest: Ausgezeichnet wurden das Seegrasriegel-Projekt Seabite der Philipps-Universität Marburg, ein Beratungsangebot zur naturnahen Gartengestaltung aus der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie ein Modelllabor für tierfreie Forschung mit ergänzenden Schulungsangeboten, entwickelt von einem Team der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Technischen Hochschule Mittelhessen. Die ausgeschriebene Challenge von StartMiUp und der Bastet Stiftung Hamburg sucht jährlich nach innovativen Startup-Ideen, die zum Schutz von Tieren und ihrer Lebensräume beitragen. Insgesamt wurden 6.000 Euro Preisgeld an drei herausragende Projektteams vergeben. Im Rahmen der Gründungmesse Mittelhessen, organisiert vom Technologie- und Innovationszentrum, wurden am 22. November 2025 die Preise für die Tierschutz-Challenge 2025 vergeben.
Die Challenge richtet sich an Angehörige der mittelhessischen Hochschulen – Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), Philipps-Universität Marburg (UMR) und Technische Hochschule Mittelhessen (THM) – sowie an vier regionale außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Alle Teilnehmenden erhalten Zugang zum vollständigen Unterstützungsangebot von StartMiUp.
Ute Lucy Schäfer von der Bastet Stiftung Hamburg betont die Bedeutung einer sorgfältigen Auswahl, da der Tierschutzbegriff in der Challenge bewusst breit ausgelegt ist: „Gemeinsam mit dem Auswahlteam von StartMiUp haben wir uns intensiv beraten und dabei auch unsere fachliche Perspektive eingebracht – gerade, weil der Tierschutzbegriff im Wettbewerb sehr weit reicht. Umso wichtiger war es uns, Projekte zu identifizieren, die tatsächlich zu einer tierleidfreien Zukunft beitragen und strukturelle Veränderungen ermöglichen.“
Platz 1: Veganer Seegras-Proteinriegel
Der erste Platz, dotiert mit 3.000 Euro, ging an das Team Marieke Lenze, Luis Zickgraf und Leonie Lenze (Studierende des FB 19 Geographie) von der Philipps-Universität Marburg. Ihre Idee „Seabite“ überzeugte durch einen klaren systemischen Ansatz: Ein veganer Seegras-Proteinriegel, der Fisch als Omega-3-Quelle ersetzt, und dadurch Überfischung reduziert und marine Ökosysteme entlastet. Das Projekt verbindet ökologische Wirkung mit Innovation und zeigt, wie Ernährung und Umweltschutz zusammen gedacht werden können.
Platz 2: naturnahe Gartengestaltung
Der zweite Platz und damit 2.000 Euro wurde an Dr. Antje Müller, E-Learning-Beraterin am Hochschulrechenzentrum der Justus-Liebig-Universität Gießen verliehen. Ihr Konzept der naturnahen Gartengestaltung überzeugte durch direkte Wirksamkeit und eine niedrige Zugangshürde: Im „Gartencheck“ berät sie Privatpersonen, wie unmittelbar vor der eigenen Haustür Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger geschaffen werden können. Durch den Einsatz heimischer Pflanzen, Biotopelemente und praktischer Begleitung holt das Projekt Artenschutz konsequent in den Alltag.
Platz 3: tierfreie Forschungsimpulse
Den dritten Platz und damit 1.000 Euro erhielt das Team um Dr. Antje M. Richter (Institut für Genetik) von der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Technischen Hochschule Mittelhessen. Die weiteren Köpfe hinter der Idee sind Prof. Denise Salzig (THM), Prof. Cor-nelia Sigges (THM) und Dr. Elvira Schmidt (JLU), mit Unterstützung des Gießener Tier-schutzzentrums ICAR3R und Prof. Dr. Stephanie Krämer. Mit „The Vegan Culture Lab“ präsentierte es ein übertragbares Modell für tierfreie Forschung, das konsequent auf fötales Kälberserum (FCS) verzichtet und nachhaltige Laborpraxis mit Schulungsangeboten verbindet. Das Projekt setzt wichtige Impulse für eine verantwortungsvolle Wissenschaft und trägt maßgeblich zur Reduktion von Tierleid in Forschung und Ausbildung bei.
Patricia Kuhr, Geschäftsführerin von StartMiUp, betont die Bedeutung des Ideencharakters der Challenge: „Die Tierschutz-Challenge zeigt, welch großes Potenzial an Ideen in den drei mittelhessischen Hochschulen steckt. Die prämierten Projekte beweisen, dass Innovation und gesellschaftliche Verantwortung Hand in Hand gehen können. Wir bei StartMiUp möchten genau diese Transformation unterstützen und mutige Gründungsideen sichtbar machen.“
Über die Veranstalter
Die Tierschutz-Challenge ist eine gemeinsame Initiative von StartMiUp und der Bastet Stiftung Hamburg. StartMiUp ist der Innovations- und Startupcampus der mittelhessischen Hochschulen – eine gemeinsame Einrichtung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), Philipps-Universität Marburg (UMR) und Technischen Hochschule Mittelhessen (THM). Aufbauend auf den etablierten Gründungsberatungen ECM (JLU), MAFEX (UMR) und THINK (THM) sowie in enger Zusammenarbeit mit dem Forschungscampus Mittelhessen (FCMH) entstehen hochschulübergreifende Angebote, die Gründungsideen gezielt fördern.
Die Bastet Stiftung Hamburg setzt sich für eine Welt ein, in der Tiere frei von Ausbeutung leben können und ihre Lebensräume geschützt werden. Sie initiiert eigene Projekte und unterstützt Kampagnen sowie Organisationen, die strukturelle Veränderungen im Mensch-Tier-Verhältnis vorantreiben. Mit ihrer Arbeit möchte die Stiftung auf das oft unsichtbare Tierleid im Alltag aufmerksam machen – und zugleich Wege aufzeigen, wie tierfreundliche, zukunftsfähige Alternativen gefördert und umgesetzt werden können.
Kontakt
Joana Celine Dietz
Tel.: 06421 28-21784
Mail: joana.dietz@uni-marburg.de
Projektmanagerin StartMiUp
Philipps-Universität Marburg