28.02.2023 Prof. Dr. Stefanie Bock bietet im Sommersemester ein Seminar zu "Geschlecht, Gender und Feminismus im Strafrecht" an.

Im Zentrum der Veranstaltung wird die Frage stehen, ob und inwiefern Geschlechterkonzeptionen das Strafrecht beeinflussen. Ausgangspunkt der Diskussionen werden feministische Rechtstheorien bilden, die zunehmend die Vorstellung in Frage stellen, dass Recht neutral ist. Vielmehr sei es am männlichen Lebensstandard orientiert und ermögliche eine gesellschaftliche Gleichstellung von Frauen nur dann, wenn sich Frauen an die traditionelle männliche Lebenswelt anpassen, also in die Geschlechterrolle von Männern schlüpfen. Teilweise wird das Recht sogar als Instrument männlicher bevormundender Macht, als Ausdruck männlicher Kultur und Mittel zur Sicherung des Patriarchates bzw. Festschreibung traditioneller Geschlechterrollen betrachtet. Zugleich werden dem Recht aber auch Reformpotentiale zugeschrieben. Das Recht habe die Macht, Menschen als gleich oder gleichwertig anzuerkennen und könne daher auch aus feministischer Sicht zur Herstellung einer gerechteren gesellschaftlichen Ordnung genutzt zu werden. Ziel ist hiernach, das Recht sowohl hinsichtlich der ihm innewohnenden diskriminierenden Strukturen zu hinterfragen als auch sein emanzipatorisches Potenzial zu nutzen.

Ziel des Seminars ist es, das Diskriminierungspotential des Strafrechts kritisch zu hinterfragen und Ideen für geschlechtergerechte Regelungen zu entwickeln. Die Liste der zu bearbeitenden Themen und weitere Informationen finden Sie hier (PDF).

Eine erste (digitale) Vorbesprechung wird am 7.3.2023 um 16.00 Uhr stattfinden. Die Zugangsdaten können eine Woche vor den Terminen unter erfragt werden. Nach Absprache und Kapazitäten ist auch ein späterer Bearbeitungsbeginn möglich. Alle interessierten Studierenden sollen aber an der Vorbesprechung teilnehmen.