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Forschung

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Die Institutionenökonomie strebt danach zu verstehen, wie die “Spielregeln”, die durch die institutionellen Rahmenbedingungen definiert werden, auf individuelles Verhalten wirken, und wie der institutionelle Rahmen durch die Interaktion zwischen unterschiedlichen ökonomischen Akteuren geformt wird. Wir tragen zur Forschung an diesen Fragen mit modell-theoretischen Analysen bei. Erfahren Sie mehr über unsere Forschung über Institutionen in der Forschung, Institutionen in kollektiven Entscheidungsprozessen und Institutionen für Marktinteraktionen.

  • Institutionen in der Forschung

    Die Forschung an der Arbeitsgruppe Institutionenökonomie trägt zum Verständnis der Wirkung verschiedener institutioneller Aspekte auf die Generierung von Forschungsaktivitäten, auf die Verarbeitung und die Verbreitung von Forschungsresultaten und letztlich auf ihre Glaubwürdigkeit bei.

    In ihrer Arbeit „Preselection and expert advice“ (erschienen im International Journal of Game Theory) untersuchen Mike Felgenhauer und Elisabeth Schulte mögliche Effekte einer Vorauswahlstufe in einen Informationsverarbeitungsprozess. Die Einführung einer sog. „Desk-rejection policy“ in einer wissenschaftlichen Zeitschrift mit Peer-review-Verfahren etabliert eine solche Vorauswahlstufe. Die Arbeit weist auf nicht intendierte Konsequenzen für die Qualität des Peer-reviews hin: Da nur noch Arbeiten die Begutachtungsphase erreichen, die zuvor die Desk-rejection Phase überstanden haben, wird der oder die Begutachtende optimistischer bezüglich der Qualität der Arbeit, was zu einer Verzerrung der Empfehlung führen kann. Dies wiederum kann die Qualität der Veröffentlichungsentscheidungen so stark beeinträchtigen, dass es häufiger zur Veröffentlichung schlechter Arbeiten kommt (obwohl die Vorauswahlstufe so konzipiert ist, dass tendenziell schlechtere Arbeiten aussortiert werden).

    In ihrer Arbeit „Strategic private experimentation“ (erschienen in American Economic Journal: Microeconomics) untersuchen Mike Felgenhauer und Elisabeth Schulte die Frage, ob eine interessengeleitete Partei einen Entscheidungsträger mithilfe von imperfekter, aber informativer Evidenz überzeugen kann, die zuvor mithilfe kostspieliger Experimente beschafft wurde. Wenn die Kosten des Experimentierens relativ zum Interesse der Partei an der Entscheidung zu niedrig sind, kann sie der Entscheider nicht überzeugt werden. Wenn Experimente jedoch hinreichend kostspielig sind, kann ein hinreichend aufgeschlossener Entscheider überzeugt werden. Die Resultate der Analyse erklären, warum die Scientific Community gegenüber scheinbar „billigen“ Forschungsmethoden skeptisch ist, obwohl diese Methoden informative Experimente darstellen. Derartige Methoden stehen im Verdacht, exzessives Experimentieren zu induzieren, die den Informationsgehalt der Forschungsergebnisse verwässern.

    In ihrer Arbeit „Contracting with researchers“ (Arbeitspapier in der MACIE paper series) finden Matthias Verbeck und Elisabeth Schulte, dass Forschungsmethoden des „Mainstream“ ineffizient häufig Anwendung finden. Dieses Ergebnis entstammt einer vertragstheoretischen Analyse unter der Annahme begrenzter Beobachtbarkeit der Aktivitäten des oder der Forschenden.

  • Institutionen in kollektiven Entscheidungsprozessen

    Die Forschung an der Arbeitsgruppe Institutionenökonomie trägt zum Verständnis darüber bei, wie das Ergebnis kollektiver Entscheidungsprozesse von dem Regelwerk innerhalb dessen sie ablaufen abhängt, und wie die Regeln effektiv die Erreichbarkeit eines kollektiv wünschenswerten Ergebnisses und den Schutz individueller Interessen ausbalanciert

    In ihrer Arbeit “Legitimacy of mechanisms for public good provision” (erschienen in Economics Letters) untersuchen Pierre Boyer, Yukio Koriyama und Elisabeth Schulte eine Deliberationsphase, bevor die Gruppe mit Hilfe des von d’Apremont & Gérard-Varet (1979) vorgeschlagenen Mechanismus über die Bereitstellung eines öffentlichen Gutes entscheidet. Es ist nicht möglich in der Deliberationsphase entscheidungsrelevante Information auszutauschen. Sie ist somit nicht geeignet die kollektive Entscheidung zu legitimieren.

  • Institutionen für Marktinteraktionen

    Die Forschung an der Arbeitsgruppe Institutionenökonomie richtet sich auf aktuelle institutionelle Aspekte, die relevant für die Interaktion auf Märkten sind. Sie trägt dazu bei zu verstehen, ob und inwiefern der institutionelle Wandel auf Märkten eine Anpassung des regulatorischen Rahmens erforderlich macht.

    In ihrer Arbeit „Optimal incentives for patent challenges in the pharmaceutical industry” (Arbeitspapier in der MACIE paper series) analysieren Enrico Böhme, Severin Frank und Wolfgang Kerber den Trade-off zwischen einer Verzögerung des Markteintritts von Generika durch Patent settlements und den Anreizen für Generikaherstellern schwache Patente anzufechten. Die Arbeit zeigt, dass Patent settlements mit verzögertem Markteintritt durch den Generikahersteller (d.h. einer expliziten Erlaubnis für Kollusion) eine wohlfahrtsmaximierende Politik sein kann.

  • Publikationen

    Die Publikationen der Teammitglieder finden Sie auf ihren jeweiligen Webseiten:

    Die Publikationen der Teammitglieder finden Sie auf ihren jeweiligen Webseiten:

    Prof. Dr. Elisabeth Schulte

    Dr. Enrico Böhme

    Matthias Verbeck

    Johannes Zahner