12.12.2018 DaF-Studentin Bingchen Zhou aus China erhält DAAD-Preis

Studentin der Philipps-Universität arbeitet ehrenamtlich als Sprachlehrerin in der Flüchtlingshilfe

Foto der Vizepräsidentin mit der Preisträgerin
Foto: Christina Mühlenkamp
Prof. Dr. Evelyn Korn, Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Philipps-Universität, überreichte Bingchen Zhou (links) aus China den mit 1.000 Euro dotierten Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).

Für ihre hervorragenden akademischen Leistungen und ihr soziales Engagement erhält Bingchen Zhou aus China den mit 1.000 Euro dotierten Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Zhou studierte Deutsch als Fremdsprache (DaF) an der Philipps-Universität und gilt als eine der Besten ihres Jahrgangs. Darüber hinaus ist sie unter anderem ehrenamtlich als Sprachlehrerin in der Flüchtlingshilfe tätig. Die Auszeichnung überreichte Prof. Dr. Evelyn Korn, Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Philipps-Universität.

Zhou hat den Bachelor-Studiengang Germanistik an der Universität Wuhan, einer der renommiertesten Universitäten Chinas, erfolgreich abgeschlossen und kam 2016 nach Marburg, um den Master-Studiengang Deutsch als Fremdsprache zu absolvieren. Das Thema ihrer Abschlussarbeit, die von Prof. Dr. Una Dirks von der Arbeitsgruppe Deutsch als Fremdsprache am Institut für Germanistische Sprachwissenschaft betreut wurde, lautete: „Typische Fehler chinesischer DaF-LernerInnen beim Gebrauch in-/definiter Artikel: Eine Analyse im Prä-/Posttest-Design“; ein Thema, das in der Sprachlehrforschung bislang weitgehend vernachlässigt wurde. „Für Deutschlernerinnen und -lerner einer artikellosen Muttersprache wie Chinesisch ist die Entwicklung angemessener Sprachfördermaßnahmen in diesem Bereich von zentraler Bedeutung“, sagt Dirks, die Zhou für den Preis nominierte. Mit ihrer Studie habe Zhou nicht nur eine Forschungslücke bearbeitet, sondern auch den Weg für ihre weitere wissenschaftliche Laufbahn geebnet – die junge Chinesin möchte an der Universität Marburg promovieren.

Der DAAD-Preis ist auch eine Anerkennung für Zhous vielseitiges Engagement in ganz unterschiedlichen Ehrenämtern, insbesondere für ihre Tätigkeit als Sprachlehrerin in der Flüchtlingshilfe sowie in Intensivklassen für Deutsch als Zweitsprache. Eine dieser Klassen befindet sich am Gymnasium Steinmühle, die seit Kurzem offizielle Partnerschule der Philipps-Universität ist. „Wo auch immer Frau Zhou ihre Hilfe angeboten hat, betätigt sie sich nicht nur als Sprachmittlerin, sondern auch als Kulturmittlerin. Anhand alltagspragmatischer Ansätze fördert sie das Selbst- und Fremdverstehen der neu Zugewanderten und trägt zur gegenseitigen Wertschätzung und Entwicklung neuer Denk- und Handlungsmuster bei“, sagt Dirks. Dies sei ein deutlicher Beweis für ihre Bereitschaft, an aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland aktiv mitzuwirken.

Der DAAD-Preis wird einmal jährlich an ausländische Studierende verliehen, die ihr Studium in Deutschland absolvieren und sich durch besondere akademische Leistungen und ein bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan haben. Die Preisträger/innen werden von der jeweiligen Hochschule ausgewählt. Das Preisgeld stiftet das Auswärtige Amt.

Foto: Christina Mühlenkamp

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