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Kunst als Entwicklungsmotor

Tatsächlich war es so, dass bereits im August 1945 die städtische Kulturverwaltung ihre Arbeit wieder aufnahm. Parallel zu der schier unmöglich anmutenden Enttrümmerung, setzte die Neukonzeption eines umfangreichen Programms zur kulturellen Reaktivierung ein. All jene Institutionen rund um die künstlerische Trias „Musik“, „Literatur“ und „Kunst“ nahmen ihren Betrieb wieder auf: das Landesmuseum, die Musikschulen, Theaterhäuser, Büchereien und diverse Ausbildungsstätten.

Da Darmstadt die Funktion der Landeshauptstadt durch die Besatzer entzogen wurde, befürchtete man im selben Zug, die wichtigen Kulturinstitutionen zu verlieren, was nach 400 Jahren Regierungssitz einen herben Prestigeverlust für die Stadt bedeutet hätte. Diese Furcht vor Degradierung war sicherlich mit ein Punkt, weshalb man sich so schnell um eine engagierte Kulturpolitik bemühte. Über die Kultur versuchte man die vormals herrschende Bedeutung Darmstadts zurückzugewinnen (Kultur heißt in diesem Fall ein Ineinandergreifen sämtlicher Künste).