02.10.2025 Workshop im Rahmen des "Sino-German Mobility Program" vom 21. bis 23. Juli 2025

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops im Rahmen des "Sino-German Mobility Program"

Im Zeitraum vom 21. bis 23. Juli 2025 wurde im Schloss Rauischholzhausen ein weiterer Workshop im Rahmen des "Sino-German Mobility Program" durchgeführt. Die thematische Ausrichtung des Workshops widmete sich den Fortschritten und Innovationen in der Naturstoffforschung. Diese Veranstaltung fungierte als Plattform zur Intensivierung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und des Austauschs zwischen chinesischen und deutschen Forschenden, wobei ein besonderer Fokus auf die Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lag.

Zu diesem Zweck wurden 11 Kolleginnen und Kollegen von fünf chinesischen Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie sieben Wissenschaftler aus Deutschland eingeladen, um ihre Arbeiten vorzustellen. 

Die deutsch-chinesische Zusammenarbeit fußt auf einer über 20-jährigen Partnerschaft zwischen dem Institut für Pharmazeutische Biologie und Biotechnologie der Universität Marburg und der School of Pharmacy der Huazhong University of Science and Technology (HUST) in Wuhan. Die gemeinsame Leitung des Projekts obliegt Prof. Dr. Shu-Ming Li und Prof. Dr. Yonghui Zhang (HUST). Die Finanzierung erfolgt durch das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Wissenschaftsförderung, ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der National Science Foundation of China (NSFC) mit Sitz in Peking. Im Jahr 2022 wurde eine Förderung für ein gemeinsames Mobilitätsprogramm zur Biosynthese von Naturstoffen aus Pilzen gewährt. Der Workshop ist der zweite im Rahmen dieses Projekts – der erste fand im September 2024 in Wuhan, China, statt.

Die Naturstoffforschung spielt eine zentrale Rolle für das Verständnis biologischer Prozesse, der chemischen Vielfalt in der Natur sowie der Biosynthese biologisch aktiver Substanzen. Durch die Untersuchung natürlicher Wirkstoffe können Forschende tiefere Einblicke in die Mechanismen gewinnen, mit denen Organismen chemische Verbindungen herstellen und nutzen.

Diese Forschung erschließt nicht nur eine enorme Vielfalt komplexer und einzigartiger Molekülstrukturen, sondern liefert auch entscheidende Impulse für die Entwicklung neuer Medikamente. Viele Wirkstoffe mit therapeutischem Potenzial wurden durch die Entdeckung neuartiger Naturstoffe identifiziert. Darüber hinaus trägt die Naturstoffforschung zur Validierung traditioneller Heilmethoden bei, unterstützt den Schutz der Biodiversität und fördert nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken.

Im Rahmen des zweitägigen Workshops wurden in 17 Fachvorträgen unterschiedliche Aspekte der Naturstoffforschung erörtert. Die zentralen Themenbereiche umfassen:

  • Biosynthese von pilzlichen, bakteriellen und pflanzlichen Naturstoffen
  • Regulatorische Mechanismen bei der Produktion sekundärer Metabolite
  • Entdeckung, Isolierung und Charakterisierung neuer Naturstoffe
  • Studien zur biologischen Aktivität und Pharmakologie
  • Chemische und chemoenzymatische Synthese von Naturstoffen

Mit dem Workshop konnten aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt sowie neue Trends diskutiert werde. Darüber hinaus wurde der Grundstein für weitere internationale Kooperationen gelegt.