19.10.2018 Stärkung der Iran-Kooperationen

Präsidenten der zwölf forschungsstärksten iranischen Universitäten zu Gast in Marburg – DIES-Seminar zu möglichen Forschungskooperationen

Foto der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Foto: Christina Mühlenkamp
Präsidenten der zwölf forschungsstärksten iranischen Universitäten waren zu Gast in Marburg. In einem DIES-Seminar tauschten sie sich mit Vertreterinnen und Vertretern deutscher Hochschulen zu möglichen Forschungskooperationen aus.

An der Philipps-Universität Marburg widmeten sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener deutscher Hochschulen dem wissenschaftspolitischen Austausch mit iranischen Kolleginnen und Kollegen. Das von der Hochschulrektorenkonferenz veranstaltete DIES-Seminar „German-Iranian Cooperation in Research“, das am 18. Oktober 2018 in der Universitätsbibliothek der Universität Marburg stattfand, legte besonderen Fokus auf die Forschungskooperation zwischen deutschen und iranischen Hochschulen. Die Veranstaltung war Teil einer Informationsreise, die die Präsidenten der zwölf forschungsstärksten iranischen Universitäten an verschiedene hessische Wissenschaftsstandorte führte. Das DIES-Programm wird gemeinsam vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) koordiniert.

„Wir freuen uns sehr, unsere iranischen Kolleginnen und Kollegen an der Philipps-Universität begrüßen zu dürfen“, sagte Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Universität Marburg. „Iran ist ein facettenreiches Land mit viel Potenzial für den akademischen Austausch. Das Land verfügt über starke Forschungsleistungen und eine bestens ausgebildete junge Generation, die nach Kontakten in die ganze Welt sucht. Durch ihre ausgewiesene Iran-Kompetenz bietet die Philipps-Universität hervorragende Anknüpfungspunkte für Forschungs- und Lehrkooperationen“, sagte Krause.

Durch die Gründung des Centrums für Nah- und Mittelost-Studien (CNMS) hat die Universität Marburg im Jahr 2006 einen neuen Regionalfokus auf den Nahen Osten gelegt. Mit seinem breiten Angebot in Forschung und Lehre gehört das CNMS mittlerweile zu den führenden Nahostinstituten in Deutschland. An diesem Erfolg maßgeblich beteiligt ist die am CNMS angesiedelte Marburger Iranistik, die einmalig in Hessen ist. Auf Grundlage einer fundierten Sprachausbildung im Persischen wird hier ein umfassendes Bild der heutigen iranischen Kultur und Gesellschaft vermittelt. Darüber hinaus bietet die Universität Marburg den Bachelor-Studiengang Orientwissenschaften sowie die Master-Studiengänge Economics of the Middle East und Iranistik an. Durch institutionalisierte Austauschprogramme werden Studierende dabei unterstützt, einen Auslandsaufenthalt im Iran zu machen und ihre Kenntnisse zu vertiefen und zu erproben. Im Bereich Forschung und Lehre kooperiert die Universität Marburg aktuell mit sechs iranischen Universitäten – zum Teil fächerübergreifend, zum Teil mit inhaltlichen Schwerpunkten wie Geographie oder Psychologie.

Im DIES-Seminar „German-Iranian Cooperation in Research“ thematisierten die Beteiligten die Rolle der Universitäten in der Forschungslandschaft, berichteten über mögliche Formate für internationale Forschungskooperationen und diskutierten im Anschluss über Perspektiven für mögliche deutsch-iranische Forschungskooperationen. Referentinnen und Referenten waren unter anderem Prof. Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda und HRK-Vizepräsident für Schnittstellen im Hochschulsystem und Prof. Dr. Mahmoud Nili Ahmadabadi, Präsident der Universität Teheran, sowie Vertreterinnen und Vertreter weiterer deutscher und iranischer Hochschulen, unter anderem von der Technischen Universität Dresden, der Humboldt-Universität Berlin, der Frankfurt University of Applied Sciences oder der Allameh-Tabataba'i-Universität in Teheran.

DIES-Seminare

Das Programm „Dialogue on Innovative Higher Education Strategies (DIES)“ umfasst vier Programmlinien zur Verbesserung des Hochschulmanagements in Entwicklungs- und Schwellenländern. Es unterstützt Hochschulen dabei, institutionelle Managementprozesse zu professionalisieren und die Qualität von Studienprogrammen zu verbessern, beispielsweise durch die Ausrichtung der Ausbildungsgänge nach internationalen Qualitätsstandards – unter anderem mit Trainingskursen, Dialogveranstaltungen, Projekten und Partnerschaften. DIES wird gemeinsam vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) koordiniert und mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.

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