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EnRich: Zukunftskonzept für geschlechtersensible Forschung
Projektförderung für systematische Berücksichtigung von Geschlechterdimensionen in der Forschung
Das Vorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01FP23G09 gefördert.
Die Verantwortung für den Inhalt der Homepage liegt bei der Projektleitung Prof. Dr. Sabine Pankuweit.
Wenn Wissenschaft allen Menschen Nutzen bringen soll, muss sie Faktoren wie Geschlecht, Alter und andere Aspekte von Vielfalt angemessen berücksichtigen. Mit dem Projekt „EnRich“ unterstützt die Philipps-Universität Wissenschaftler*innen dabei, diese Faktoren noch systematischer in Forschungskonzepte zu integrieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert dieses Projekt mit rund 800.000 Euro.
Integrales Ziel des Vorhabens ist, dass antragstellende Forschende zunächst im medizinischen Bereich und dann nachfolgend in allen anderen Fachbereichen an der UMR Unterstützung erhalten, um ihre jeweiligen Fragestellungen, Daten und Erkenntnisse systematisch von der initialen Projektidee, den Hypothesen und Fragestellungen sowie von der Antragsphase bis zur Ergebnispräsentation auf Geschlechteraspekte und deren Auswirkungen überprüfen zu können. Dadurch soll im Bereich der gesamten universitären Forschung die Sensibilität für Aspekte der Diversität gefördert werden, denn: wissenschaftliche Forschung bringt neue Erkenntnisse hervor, die mitunter auch von der persönlichen Biografie und Herkunft der Forschende abhängen. Je breiter der Blickwinkel ist, desto höher kann der Erkenntnisgewinn sein. Wenn Fragestellungen, Methoden und Analyseverfahren einer diversitätssensiblen Betrachtung unterzogen werden, profitiert exzellente Forschung von einer strukturellen Verankerung von Diversitätsaspekten und bringt Innovation für die gesamte und sehr vielfältige Gesellschaft hervor.
Der Fachbereich Medizin wurde als Modell für die Pilotphase ausgewählt, wobei die Ethikkommissionen der gesamten Universität eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung spielen: Hier sollen geschlechter- und diversitätssensible Aspekte in der Planung von Forschungsprojekten durch Beratung strukturell verankert werden. Für die Vorbereitung von Forschungsanträgen erhalten Wissenschaftler*innen ein Toolkit, das für die bedarfsorientierte Berücksichtigung von Geschlechteraspekten sensibilisiert. Die fachliche Qualifizierung soll durch begleitende Peer-to-Peer-Beratungsangebote erfolgen. Um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen, sollen die Forschungsprojekte, die den Ethik-Kommissionen vorgelegt werden, regelmäßig dahingehend geprüft werden, inwiefern die Berücksichtigung geschlechtssensibler Aspekte sich verändert hat, insbesondere ob Aspekte zu biologischem oder sozialem Geschlecht in Theoriebildung, Forschungsfrage, Methodik, statistischer Auswertung und Studiendesign berücksichtigt wurden bzw. hätten berücksichtigt werden können.
Die Erkenntnisse werden in die Aktivitäten der Graduierteneinrichtung Marburg University Research Academy (MARA) integriert, durch Workshops in der Universität sichtbar gemacht und durch geeignete Kommunikations- und Transferformate in die Öffentlichkeit getragen. So soll es gelingen, Kenntnisse und Expertisen zu Geschlechteraspekten im Forschungsprozess zu stärken und auszubauen sowie nachhaltig in die Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftler*innen zu übertragen. Durch einen externen Beirat werden (inter)-nationale, universitätsinterne und zivilgesellschaftliche Kenntnisse und Praktiken einbezogen.
Geförderte Maßnahmen:
Maßnahme 1: Aufbau einer universitätsweiten Beratungsstruktur: von der Medizin zur Philosophie: Forschende werden auf die Integration geschlechtersensibler Aspekte aufmerksam gemacht, sowie Informations-Tools zur Verfügung gestellt. Die Maßnahmen werden hinsichtlich der Wirksamkeit evaluiert.
Maßnahme 2: Train the Trainer – Etablierung eines Schulungs- und Beratungsprogramms: Forschende werden bei der Erstellung ihrer Forschungsanträge hinsichtlich der Berücksichtigung von Geschlechteraspekten durch qualifizierte Beratende beraten und unterstützt.
Maßnahme 3: Etablierung von regelmäßigem Austausch und Qualifizierungsangeboten: Ein regelmäßiger interdisziplinärer Austausch ist realisiert.
Möglichst alle Forschungsantragstellende, seien es Lehrende, Promovierende oder PostDoc’s, erhalten und nutzen die Möglichkeit, sich zu sensibilisieren und zu qualifizieren.
Maßnahme 4: Wissenstransfer intern und extern sowie Öffentlichkeitsarbeit und Transfer in die Öffentlichkeit.
Kontakt
Projektleitung:
Prof. Dr. Sabine Pankuweit: sabine.pankuweit@uni-marburg.de
Projektkoordination:
Matti Traußneck: matti.traussneck@uni-marburg.de
Luca Scholz: luca.scholz@uni-marburg.de
Institut für angewandte und klinische Ethik im Gesundheitswesen: iakeg@uni-marburg.de
Prof. Dr. Carola Seifart
Dr. Irene Portig
Carolyn Gebhardt
Koordinierungszentrum für klinische Studien:
Carmen Schade-Brittinger: carmen.brittinger@kks.uni-marburg.de
Zentrum für Gender Studies:
Prof. Dr. Ursula Birsl: ursula.birsl@staff.uni-marburg.de
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte:
Dr. Nina Schumacher: nina.schumacher@verwaltung.uni-marburg.de